Elfriede Jelinek - Ein Sportstück
Kreative Ideenbörse Deutsch in der Sekundarstufe II
- Typ:
- Unterrichtseinheit
- Umfang:
- 33 Seiten (1,3 MB)
- Verlag:
- Mediengruppe Oberfranken
- Autor/in:
- Roland, Reiner
- Auflage:
- (2004)
- Fächer:
- Deutsch
- Klassen:
- 11-13
- Schulform:
- Gymnasium
Stundenbilder / Unterrichtsgestaltung zu Elefriede Jelineks “Ein Sportstück”
Lernziele:
- Die Schüler diskutieren und reflektieren die Bedeutung des (Leistungs- und Medien-)Sports in ihrem aktuellen gesellschaftlichen Umfeld.
- Sie werden damit auf zentrale Fragen und Problemstellungen von Elfriede Jelineks “Ein Sportstück” hingeführt.
- Sie erschließen den Sinngehalt der auffälligen Verknüpfung des Sports mit der antiken Mythologie.
- Sie entwickeln daraus selbstständig Schwerpunkte, Fragestellungen und Arbeitsaufträge für die weitere Bearbeitung des Stücks.
Inhalt:
- 1. Schritt: Götter, Helden – und Sport?
- 2. Schritt: Triviale Mythen
- 3. Schritt: Mythenzertrümmerung
- 4. Schritt: Der Hyperrealismus der Sprache
- Texte und Materialien
- Arbeitsaufträge
Trotz seiner Aktualität ist Elfriede Jelineks „Sportstück“ für den (jugendlichen) Leser nicht leicht zugänglich. Es empfiehlt sich deshalb, die Schüler vorab auf seine Themen und Fragestellungen hinzuführen. Nicht nur der Titel legt dabei den Einstieg über Funktion und Bedeutung des Leistungssports in unserer aktuellen gesellschaftlichen Wirklichkeit nahe – wie sich zeigen wird, ist von hier ein Ausgreifen auf weitere Themenbereiche relativ leicht möglich.
Den ersten Impuls sollten die Schüler erhalten, bevor sie in die selbstständige Lektüre des Stückes eintreten. Dies kann durchaus ein bis zwei Wochen vor Beginn der eigentlichen Besprechung im Unterricht geschehen und als Lesemotivation genutzt werden.
Die Schüler betrachten Texte und Materialien M1. Sie ergänzen „passende“ Schlagzeilen aus ihrem Erfahrungsschatz (ggf. auch über einen längeren Zeitraum hinweg mit authentischem Material aus Zeitungen und Zeitschriften – Plakat).
Im Unterrichtsgespräch arbeiten sie die wichtigsten Begriffe und Aussagen heraus. Folgende Kernthesen können an der Tafel bzw. auf der Folie protokolliert werden:
Die Welt des modernen Leistungssports scheint heute der Ort „großer“ dramatischer Aktionen und Emotionen zu sein. Hier scheinen sich Tragödien und Heldentaten abzuspielen, die uns, die „gewöhnlichen Menschen“, (am meisten) faszinieren und bewegen.
Die Schüler erschließen in einer kurzen Diskussion ansatzweise verschiedene Implikationen dieses Themas. Sie erhalten damit orientierende Leitlinien und Vorgaben für die selbstständige Lektüre: Welche Aussagen und Thesen finden sich dazu im „Sportstück“?
Der Einstieg in die Besprechung nimmt konsequenter Weise diesen Faden wieder auf (vgl. Texte und Materialien M2): Die Schüler untersuchen und diskutieren die auffällige Verknüpfung des Leistungssports (= eines bekannten, nur noch wenig reflektierten Phänomens der modernen, d.h. ihrer Gesellschaft) mit Gestalten und Themen der antiken griechischen Mythologie (= einer Welt, die ihnen zunehmend fremd ist).
Dabei ist Folgendes zu beachten: Die Zusammenstellung der Materialien auf diesem Arbeitsblatt dient der Orientierung der Lehrkraft bzw. auch als zeitsparende Minimallösung. Es ist nicht nur möglich, sondern sehr zu empfehlen, die Schüler die biografischen Informationen selbst heraussuchen, zusammenstellen und (eventuell mit Bildmaterial) in Kurzvorträgen in den Unterricht einbringen zu lassen.
Sie stellen fest, dass die Verknüpfung Leistungssport-Mythologie keine originäre Idee der
Autorin ist, sondern auch in der alltäglichen Sportberichterstattung vorgenommen wird (Stichwörter: tragisches Scheitern, dramatische Entscheidungen, hymnische Verehrung, Giganten, Olymp, Heldentum, Zweikampf, Fallhöhe, Schicksal …).