Hier handelt es sich um ein Gedicht von Johann Christian Günther aus dem Jahre 1724 mit dem Titel “Als er der Phyllis einen Ring mit einem Totenkopf überreichte.”

Als Lehrer wünscht man sich häufig zu Materialien knappe Informationen, die beim optimalen Einsatz im Unterricht helfen. Genau dafür ist die Reihe “Lehrerhandbuch digital” gedacht: Sie stellt den Text kurz vor und schlägt passende Aufgaben vor, zu denen dann auch Lösungshinweise geliefert werden.

Das Gedicht weist neben den typischen barocken Motiven “carpe diem” und “momento mori” auch einen persönlichen Charakter auf. Es eignet sich zudem aufgrund seiner gut zu analysierenden Struktur und offensichtlichen Symbolik gut als Lehrmaterial.

Allgemeines zum Text

• Der Autor Johann Christian Günther (1695-1723) gilt wegen seiner literarischen Werke mit stark emotionalen und persönlichen Bezügen als einer der wichtigsten deutschen Dichter und ebenso als Vorläufer des Sturm und Drang. Die meisten seiner Werke wurden erst nach seinem Tod veröffentlicht
• Neben einer Vielzahl mitunter sehr langer Liebesgedichte ist dieses Gedicht eines der zahlreichen, welche an seine Geliebte Phyllis gerichtet sind
• Es ist aus der Sicht eines anonymen, vermutlich männlichen Erzählers geführt, welcher seiner Angebeteten einen Ring mit einem Totenkopf gibt. Dieser soll ihr einerseits die unbeeinflussbare Endlichkeit des menschlichen Lebens vor Augen führen und sie andererseits eben deswegen zu einem Leben voller freudiger Momente motivieren. Tod und Liebe sind gleichermaßen wichtige Aspekte des Lebens und daher unmittelbar miteinander verbunden, wie der “Ring mit einem Totenkopf” ausdrückt.