Beim Zeichnen profitiert der Schüler in zweifacher Weise: Erstens wird die Motorik der Hand geschult, was automatisch die Gehirnleistung steigert; alles Lernen ist Bewegung! Zweitens wird die Beobachtungsgabe geschärft, das Differenzierungsvermögen nimmt zu — beides Grundvoraussetzung für erfolgreiches Lernen im Schulunterricht. Nehmen wir uns die Zeit zum Zeichnen!

Zu jeder Zeichenvorlage gibt es einen oder zwei Sätze zum konzentrierten Abschreiben. Auch für den Aufsatzunterricht können die Blätter dienen. Hervorragend eignet sich dieses preiswerte Lernmittel als sinnvolle Beschäftigung zwischen dem Fachunterricht oder für die Stationenarbeit.

Lassen wir die Kinder abzeichnen!

Das zweigeteilte Aufgabenblatt liegt quer vor dem Schüler. Die linke Hälfte zeigt eine einfache Figur, welche nachgezeichnet werden soll; dazu bietet die rechte Blatthälfte Platz. Die leeren Zeilen sollen nach dem Zeichnen mit Text gefüllt werden. Wir entscheiden uns für eine der beiden Möglichkeiten:

• 1. Der kleine Text wird fehlerlos abgeschrieben
• 2. Der Schüler denkt sich selbst Überschrift und Text aus.

Eine besondere Herausforderung für gute Zeichner ist das freie Nachzeichnen aus dem Gedächtnis. Dazu betrachtet der Schüler die Vorlage aufmerksam. Die Blatthälfte mit der Vorlage wird nach hinten geknickt, das Zeichnen kann beginnen. Hierbei kommt es weniger darauf an, ob das Ergebnis mit der Vorlage völlig identisch sein wird. Der eigentliche Lerngewinn besteht in der Konzentrationsleistung, die beim Zeichnen aus der Erinnerung erbracht werden muss.

Dasselbe gilt auch für das Schritt-für-Schritt-Abzeichnen: wesentlich ist die Sorgfalt, die an den Tag gelegt wird. Dem Ergebnis ist sehr deutlich anzusehen, ob präzise gearbeitet oder eilig geschludert wurde. Exakte Strichführung erfordert eine ruhige Hand, also nehmen wir uns Zeit zum Zeichnen!