Dem Alltag entfliehen - "Tschick" von Wolfgang Herrndorf
Ein unterhaltsamer Jugendroman als Grundlage für Sprachreflexion
- Typ:
- Unterrichtseinheit
- Umfang:
- 40 Seiten (4,0 MB)
- Verlag:
- RAABE
- Auflage:
- (2012)
- Fächer:
- Deutsch
- Klassen:
- 9-10
- Schulform:
- Gymnasium
Unterrichtsreihe zum Roman “Tschick”: “Endlich mal ein Buch, dessen Lektüre Spaß macht!” Die Geschichte von Maik und Tschick, die in den Sommerferien ein Auto knacken und zu einer abenteuerlichen, ziellosen Tour durch die ostdeutsche Provinz aufbrechen, löst bei Jugendlichen wahre Begeisterung aus. Vielfältige Aufgaben sorgen für intensive Diskussionen über den Abenteuer- und Episodenroman im Unterricht: Ihre Klasse reflektiert über Freundschaft, Glück und Vergänglichkeit, untersucht die Sprache des Romans, vergleicht die Handlungsstruktur mit der anderer Jugendromane (“Crazy”, “Huckleberry Finn”) sowie mit einem Roadmovie (“Vincent will meer”) und trainiert Grundlagen der literarischen Erörterung. Mit einem Kreuzworträtsel zur Inhaltssicherung, Rollenkarten zur szenischen Erarbeitung des schillernden Figurenspektrums und Anleitungen zum literarischen Erörtern.
Besonderheit: Kreuzworträtsel zur Inhaltssicherung, Rollenkarten zur szenischen Erarbeitung des schillernden Figurenspektrums, Anleitungen zum literarischen Erörtern von wichtigen Textstellen des Romans “Tschick”.
- Das Wichtigste auf einen Blick:
- Klasse: ab Klasse 9
- Dauer: 8–12 Stunden + LEK
- Kompetenzen:
- die sprachliche Gestaltung des Romans und ihre Wirkung beschreiben
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Vergleich mit einem Roadmovie benennen
- szenische Verfahren zur Interpretation der Figurenkonstellation anwenden
- Textzitate als Argumente in einer literarischen Erörterung nutzen
- konkurrierende Interpretationen hinsichtlich ihrer Plausibilität beurteilen
Gemessen an der Reaktion auf andere Schullektüren löst „Tschick“ sowohl bei Schülerinnen als auch bei Schülern wahre Begeisterung aus. Endlich einmal ein Buch, dessen Lektüre Spaß macht! Diese positive Leseerfahrung eröffnet große Chancen, bedeutet aber auch Risiken für die Behandlung im Unterricht. Einerseits gilt es, den Lernenden bloß nicht die spontane Freude an der Literatur durch dröge, analytische Unterrichtsgespräche zu vergällen. Andererseits soll sich die Auseinandersetzung mit dem Romangeschehen natürlich auch nicht in einem bloßen Austausch über persönliche Lektüreerfahrungen und Eindrücke erschöpfen (auch Jugendliche mögen keine „Laberstunden“!).
Die vorliegende Unterrichtsreihe versucht, das drohende Dilemma zu umgehen, indem sie über den Text hinausgeht, den Bezugsrahmen erweitert und Vergleiche ermöglicht: Der Bezug zu anderen Jugendromanen („Crazy“ von Benjamin Lebert und „Die Abenteuer des Huckleberry Finn“ von Mark Twain) sowie der Vergleich mit einem Roadmovie („Vincent will meer“) beugt Langeweile vor und ermöglicht zugleich eine vertiefende und problematisierende Auseinandersetzung mit dem erfolgreichen Jugendroman „Tschick“.
Die Seitenangaben in dieser Reihe beziehen sich auf folgende Taschenbuchausgabe:
Herrndorf, Wolfgang: Tschick. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag 2012. ISBN 978-3-499-25635-6. Preis: 8,99 Euro.
Verlaufsübersicht:
- Stunde 1: Hier kommt Maik – der Beginn des Romans
- Stunde 2: Maik und die Schule – die Sprache des Romans
- Stunde 3: „Ein besonders schöner Tag“ – Maiks Verhältnis zu seinen Eltern
- Stunde 4: Jugendliche Romanhelden – Maik aus „Tschick“ und Benjamin aus „Crazy“
- Stunden 5/6: Begegnungen auf Reisen – szenische Erarbeitung des Figurenspektrums
- Stunde 7: Freundschaft und Identität – Veränderungen im Laufe der Reise
- Stunden 8–10: „Tschick“ als Roadmovie – ein Vergleich mit „Vincent will meer“
- Stunde 11: Finale im Pool – Interpretation des Romanschlusses
- Stunde 12: Huckleberry Finn im 21. Jahrhundert? – Die Entstehung des Romans