Der Klassensprecher: Freund, Klassenking oder mehr?
Kreative Ideenbörse Sowi/Politik in der Sekundarstufe
- Typ:
- Unterrichtseinheit
- Umfang:
- 46 Seiten (0,3 MB)
- Verlag:
- Mediengruppe Oberfranken
- Auflage:
- (2002)
- Fächer:
- Sowi/Politik, AWT
- Klassen:
- 5-10
- Schulform:
- Hauptschule
In der vorliegenden Einheit geht es schwerpunktartig um die Modifizierung von vorhandenen Meinungen und Einstellungen und um den Aufbau bzw. die Erweiterung von demokratischem Grundwissen.
In den ersten beiden Schritten werden auf der Basis der beschreibenden Statistik mit einer vereinfachten Form der Ratingskala Merkmalszuschreibungen für die Konstrukte „Freund“, „Klassenking“ und „Klassensprecher“ abgefragt, zu Klassenprofilen zusammengefasst und mit dem Idealprofil (objektive Eignung) des Klassensprechers verglichen.
Durch die Visualisierung der Profilvergleiche werden Abweichungen der Konstruktprofile deutlich und eine eventuell nötige Modifizierung der individuellen, subjektiven Einschätzung im Hinblick auf den Idealkandidaten angebahnt. Schließlich erhebt sich daraus die Frage, warum der ideale Klassensprecher mehr als der gute Freund oder der Klassenking sein muss.
Die Begründung dafür liefert Schritt 3, der die Aufgaben und Funktionen des Klassensprechers ausführlich darlegt und davon eine erforderliche, spezifische Eignung ableitet. Entsprechende Informationstexte und das klärende und meinungsbildende Unterrichtsgespräch sind hier die maßgeblichen Maßnahmen.
Wenn das Klassensprecheramt ein Stützpfeiler demokratischen Handelns in der Schule sein soll, so muss auch die Bestimmung des Klassensprechers nach den Prinzipien einer demokratischen Wahl erfolgen.
Deshalb müssen hier zunächst in einer geschichtlichen Lernschleife der Begriff Demokratie geklärt und des Weiteren die Prinzipien einer demokratischen Wahl aufgezeigt werden. Ein Vergleich mit den nur vordergründig demokratischen Wahlprinzipien der ehemaligen DDR dient der weiteren Verdeutlichung der Kriterien einer demokratischen Wahl.
Demokratie in der Schule wird nicht allein durch das Klassensprecheramt umgesetzt, sondern vielmehr erst durch die weiteren Ebenen und Vernetzungen der Schülermitverantwortung (SMV) gefestigt. Schritt 6 soll den Schülern den Blick für die demokratischen Strukturen auf den verschiedenen politischen Ebenen öffnen und gleichzeitig die Vergleichbarkeit mit den schulischen herausstellen, wodurch deren Wertigkeit bekräftigt wird.
Auf dem Fundament der Schritte 1 bis 6 erfolgt dann die Durchführung der Klassensprecherwahl.
Das zusammenfassende Silbenrätsel dient der Wiederholung der wichtigen Fakten für die anschließende Lernzielkontrolle.
Kompetenzen und Unterrichtsinhalte:
Die Schüler sollen…
* sich ihrer Einschätzung, die sie von der Klassensprechereignung haben, bewusst werden und sie, wenn nötig, modifizieren.
* die Aufgaben und Funktionen des Klassensprechers kennen bzw. kennen lernen.
* die demokratischen Wahlprinzipien kennen lernen.
* die geschichtlichen Ursprünge der Demokratie kennen lernen.
* die Möglichkeiten kennen lernen, über die sie Mitsprache bei schulischen Entscheidungsprozessen erwirken können.
* erkennen, dass die demokratischen Strukturen in der Schule mit denen auf den politischen Ebenen vergleichbar sind.
* erkennen, dass Demokratie der Garant für Mitsprache und Mitbestimmung ist.
Die einzelnen Unterrichtsschritte im Überblick:
- 1. Schritt: Hinführung durch kleine empirische Erhebung: Freund – Klassenking – Klassensprecher
- 2. Schritt: Problemstellung: Der ideale Klassensprecher – mehr als Freund oder Klassenking! – Warum?
- 3. Schritt: Erarbeitung: Aufgaben und Funktionen des Klassensprechers
- 4. Schritt: Problemerweiterung I: Klassensprecherwahl nach demokratischen Prinzipien (mit geschichtlicher Lernschleife)
- 5. Schritt: Problemerweiterung II: Demokratie in der Schule – was heißt das?
- 6. Schritt: Transfer: Demokratie in der Schule – Demokratie in der Politik
- 7. Schritt: Internalisierung: Silbenrätsel
- 8. Schritt: Lernzielkontrolle