Der Vogelschnabel - ein vielseitiges Werkzeug
Wissenswertes zum Schnabel eines Vogels
- Typ:
- Unterrichtseinheit
- Umfang:
- 12 Seiten (22,4 MB)
- Verlag:
- RAABE
- Auflage:
- (2013)
- Fächer:
- Biologie
- Klassen:
- 7-9
- Schulform:
- Hauptschule
Im Unterschied zu den Säugetieren sind die Vögel neben den Flügeln und Federn mit einem Schnabel als Mundwerkzeug ausgerüstet. Er gliedert sich in zwei Hälften, den Ober- und Unterschnabel.
Sie bestehen aus zahnlosen Kiefern, die Hornsubstanz aus Keratin enthalten. Keratin ist ein leichtes Material, aus dem auch die Federn und die Vogelkrallen bestehen.
Der Unterschnabel ist gegen den Oberschnabel frei beweglich. Meist greift der längere Oberschnabel mit seinen scharfen Rändern über den Unterschnabel hinweg. Der Schnabel ist in erster Linie ein sehr bewegliches Greifwerkzeug und ähnlich wie die vorderen Gliedmaßen vieler Säugetiere so etwas wie die “Hand” der Vögel. Damit dient er zur Beschaffung und dem Transport von Nahrung und vielfach auch zum Sammeln und Verflechten von Nistmaterial.
Es gibt nicht nur dünne und dicke, lange und kurze, mehr röhrenförmige und flache, sondern auch gerade und gebogene Schnäbel. Jede Schnabelform gibt untrügliche Hinweise auf Ernährung und Nahrungserwerb des Vogels. Hat er die Form einer spitzen Pinzette, kann er, wie beispielsweise bei Finken und Meisen, Samenkörner und Insekten oder, wie beim Storch, Kleintiere aufnehmen.
Mit einem Schnabel, der wie eine kräftige Flachpinzette aussieht, reißen Großvögel, etwa Gänse und Schwäne, an Land und unter Wasser Pflanzen ab. Mit einem Seihschnabel ausgerüstet, filtern Enten beim Gründeln kleine Wirbellose aus Schlamm und Wasser. Bei Insektenjägern in der Luft, u. a. der Rauchschwalbe, wirkt der weit geöffnete Schnabel wie ein Kescher. Damit Fischfänger, zu denen auch Graureiher und Kormoran zählen, ihre glitschige Beute sicher ergreifen und festhalten können, ist ihr Schnabel mit scharfen Kanten und manchmal noch mit einer gebogenen Spitze ausgestattet.
Greifvögeln und Eulen dient ein kräftiger, scharfkantiger Hakenschnabel zum Aufschneiden und Zerreißen ihrer großen Beutetiere. Außer den genannten existieren noch viele weitere besondere Schnabelformen.
Viele Singvögel bauen mithilfe ihres Schnabels kunstvolle Nester. Spechte benutzen ihn als Meißel zum Zimmern ihrer Höhlen. Papageien dient ihr kräftiger Schnabel nicht nur zum Pflücken von Früchten und Knacken von Nüssen, sondern auch als Kletterhilfe. Zusätzlich gebrauchen fast alle Vögel ihren Schnabel zur täglichen Gefiederpflege. Mithilfe des Schnabels befreien sie ihre Haut von Parasiten, ordnen zerzauste Federn neu oder fetten sie, wie die meisten Schwimmvögel, mit Sekreten aus der Bürzeldrüse ein.
Besonderheit: Vorlage für eine Farbfolie
Materialübersicht:
- M 1 Vögel mit interessanten Schnäbeln – eine kleine Parade (Farbfolie)
- M 2 Ein Schnabel für Feines und Grobes
- M 3 Mit Flachpinzetten unterwegs – Schwäne, Gänse und Enten bei der Futtersuche
- M 4 Wer benötigt eigentlich einen Hakenschnabel?
- M 5 Wozu ist ein Schnabel sonst noch gut?