Lektüren im Unterricht: Lessing - Nathan der Weise
Literatur fertig für den Unterricht aufbereitet
- Typ:
- Arbeitsblätter / Unterrichtseinheit
- Umfang:
- 89 Seiten (1,2 MB)
- Verlag:
- School-Scout
- Auflage:
- (2014)
- Fächer:
- Deutsch
- Klassen:
- 11-13
- Schulform:
- Gymnasium, Realschule
“Lektüren im Unterricht”gibt Ihnen alle notwendigen Unterrichtshilfen und Arbeitsblätter an die Hand, um Gotthold Ephraim Lessings “Nathan der Weise” im Unterricht zu erarbeiten und Ihre Schülerinnen und Schüler so bestmöglich auf die zentralen Abiturprüfungen vorzubereiten. Im Fokus steht dabei die möglichst selbstorganisierte Erarbeitung der Lektüre.
Die Mappe bietet umfangreiche und didaktisch aufbereitete Arbeitsblätter sowie Kopiervorlagen für den direkten Einsatz in verschiedenen Phasen der Lektürearbeit. Ein strukturierter und differenzierter Leseprozess wird dadurch angeleitet, die weitere Bearbeitung im Unterricht maßgeblich erleichtert. Aufgaben zur Interpretation leiten gezielt bei der Erarbeitung des Werkes an, die durch eine genaue Inhaltsangabe sowie tiefergehende Charakterisierungen unterstützt wird. Arbeitsblätter zur Leistungsüberprüfung sowie eine abschließende Klausur mit Erwartungshorizont und ausführlicher Musterlösung können zur Klausurvorbereitung sowie zur Selbstüberprüfung herangezogen werden.
Das Material setzt sich mit Gotthold Ephraim Lessings dramatischem Gedicht “Nathan der Weise” auseinander, einem wichtigen Werk der Aufklärung und Klassiker der deutschen Literatur. Die titelgebende Figur “Nathan” hat es darin mit verschiedenen familiären und politischen Verwicklungen zu tun, die durch die unterschiedlichen Religionszugehörigkeiten aller Beteiligten noch weiter erschwert werden. Erst durch die Beseitigung der religiösen Vorurteile und Ressentiments gelingt es ihm durch Offenheit, Toleranz und Weisheit, diese Spannungen zu lösen.
Inhalt:
- Didaktische Hintergrundinformationen
- Zusammenfassung, Textanalyse & Interpretation
- Charakterisierung der Hauptpersonen (Nathan, Recha, Daja, Tempelritter, Sultan Saladin, Sittah, der Klosterbruder, der Patriarch, Al-Hafi, )
- Arbeitsblätter zur Erarbeitung der Lektüre im Unterricht (Aufbau, Form, Sprache & Inhalt von Nathan der Weise)
- Kompaktes Prüfungswissen in Frage und Antwort
- Anregungen & Hinweise zur Erstellung von Klausuren
- Direkt einsetzbare Klausur (Nathan und Saladin, III. Aufzug, VII. Auftritt)
Textauszug:
Ein Werk der Aufklärung
Lessings „Nathan der Weise“ stellt ein typisches Werk seiner Epoche dar, da es die Themen derselben aufgreift und die Zuschauer bzw. Leser im Zeichen der Aufklärung zum Nachdenken anregt sowie zu mehr Toleranz aufruft – so wie die Figur Nathan an die anderen Protagonisten appelliert, ihre Vorurteile abzulegen und sich in mehr Toleranz gegenüber anderen Religionen zu üben. Nathan, welcher innerhalb der Handlung als Aufklärer fungiert, gelingt es, die Denkweise der anderen Figuren unter Berufung auf die Vernunft so anzustoßen, dass diese einen inneren Wandel erfahren.
Lessing kritisiert mit seinem Werk den Absolutheitsanspruch des kirchlichen Amtes und unaufgeklärtes Denken. Die Figur des jüdischen Kaufmannes Nathan zeigt, dass es unerheblich ist, welcher Religion jemand angehört, entscheidend dagegen, wie gütig ein Mensch ist. Er bewirkt bei den anderen Protagonisten, insbesondere beim Tempelherrn und Sultan Saladin, humanes Denken und lehrt sie ein wertschätzendes Verhalten gegenüber anderen.
Nathan der Weise lässt sich eindeutig als ein Werk der Aufklärung klassifizieren. Es weist mit den Themen Ablehnung religiöser Schwärmerei (I, 2), Kampf gegen Vorurteile (III, 8), Kritik am Absolutheitsanspruch des kirchlichen Amtes (IV, 1-2) sowie Aufruf zur Toleranz und Humanität (III, 7) zahlreiche Charakteristika auf, welche die Epoche des 18. Jahrhunderts kennzeichnen.
Ein dramatisches Gedicht
Lessing selbst bezeichnet sein Werk als ein dramatisches Gedicht in fünf Aufzügen. Damit lässt der Autor offen, ob es sich bei diesem um ein Trauer- oder um ein Lustspiel handelt. Somit ist Nathan der Weise weder als klassische Tragödie noch als klassische Komödie zu bezeichnen, da das Stück neben tragischen auch komische Elemente enthält. Folglich hält sich Lessing mit seinem Werk nicht an die Kriterien eines klassischen Dramas, sondern bricht die Form der traditionellen Gattungen auf, indem er ein dramatisches Gedicht erschafft.
Dennoch hält sich der Autor an die Struktur des aristotelischen Dramas: die Einheit von Ort, Zeit und Handlung. Ferner weist sein Stück eine geschlossene Form auf. Es ist in fünf Akte unterteilt: die Exposition (Einführung in die Handlung; 1. Akt), die Entwicklung (Steigerung der Handlung; 2. Akt), die Peripetie (Höhepunkt und Wende der Handlung; 3. Akt), die Retardation (Verzögerung der Handlung; 4. Akt) und die Lösung bzw. Katastrophe (Auflösung zum Schluss der Handlung; 5. Akt).
Lessings Stück ist zwischen Dramatik und Lyrik anzusiedeln. Es ist nicht ausschließlich zu Aufführungszwecken erschaffen worden, sondern dient gleichsam als aussagekräftige Leselektüre. Somit weist Lessing auf die Bedeutung seines Werkes sowohl als Drama als auch Dichtung hin. Der Haupttext, die Figurenrede, ist folglich ebenso entscheidend wie die Nebenrede, die Regieanweisungen für Aufführungen.
Nicht zuletzt verweist die Bezeichnung dramatisches Gedicht auf die sprachliche Gestaltung des Werkes. So zeugt die äußere Form von Lessings Nathan der Weise von einem Blankvers.