Dem Sprachwandel auf der Spur - Nachdenken über Sprache

Warum wir heute nicht mehr so sprechen wie vor 1000 Jahren

Blick ins Material

Dem Sprachwandel auf der Spur - Nachdenken über Sprache

Warum wir heute nicht mehr so sprechen wie vor 1000 Jahren

Typ:
Unterrichtseinheit
Umfang:
40 Seiten (5,4 MB)
Verlag:
RAABE
Auflage:
(2013)
Fächer:
Deutsch
Klassen:
11-13
Schulform:
Gymnasium

Sprachwandel gehört zu den menschlichen Gesellschaften, seit es diese gibt. Sprachwandelerscheinungen lassen sich, zumeist im Rückblick, leicht beschreiben. Auch können oft Gesetzmäßigkeiten bei den Veränderungen festgestellt werden – man denke nur an die sogenannten Lautgesetze. Allerdings gestaltet sich die Frage nach dem Warum, also nach den Ursachen von sprachlichen Veränderungen, als schwierig: Sicherlich sind die sprachlichen Veränderungen von Menschen gemacht, sind sie aber auch von Menschen beabsichtigt und gewollt? Und ist es sinnvoll, die Veränderungen zu bewerten, sie etwa als Verfall abzusetzen oder als Fortschritt zu feiern? Antworten auf diese strittigen Fragen erarbeiten die Lernenden mit den Materialien dieses Beitrags.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Dauer: 4–8 Stunden + LEK
  • Kompetenzen:
    • Erscheinungsformen des Sprachwandels kennen und untersuchen
    • Erklärungen für den Sprachwandel suchen und vergleichen
    • die Arbeit von sprachpflegerischen Gesellschaften in der Vergangenheit und in der Gegenwart kennen und bewerten

Die Unterrichtseinheit ist in vier Schritte unterteilt: In einem ersten Schritt (Stunden 1 und 2) werden konkrete Beispiele für den Sprachwandel vorgestellt und in der Vergangenheit häufig genannte mögliche Erklärungen untersucht und zurückgewiesen. Die Schülerinnen und Schüler lernen dabei unter anderem einen Versuch kennen, bei dem bewusst ein neuer Begriff in den deutschen Wortschatz eingeführt werden sollte und bewerten, ob und wie erfolgreich sich dieser absichtliche Sprachwandel vollzogen hat.

Im zweiten Schritt (Stunden 3 und 4) werden ernst zu nehmende, aktuelle Erklärungsansätze für Sprachwandel vorgestellt. Die Lernenden setzen sich hier zunächst mit der These des Psychologen Robin Dunbars auseinander, wonach Sprache dem sozialen Wiedererkennen dient. Anschließend lernen sie den Ansatz des Linguisten Rudi Keller kennen, der Sprache als „Phänomen der dritten Art“ – neben den Naturphänomenen und den Artefakten – bezeichnet.

Der dritte Schritt (Stunden 5 und 6) eröffnet die Möglichkeit zur Anwendung des Gelernten: An einer kleinen Sammlung konkreter Beispiele können Erscheinungen des sprachlichen Wandels beschrieben und erklärt werden. Die Beispiele können in der Gruppe erarbeitet und die Ergebnisse dann jeweils im Plenum präsentiert werden.

Der letzte Schritt thematisiert neben dem Beschreiben und Erklären den (zumeist unwissenschaftlichen) Aspekt des Bewertens sprachlicher Veränderungen: Das Wirken sprachpflegerischer Gesellschaften von der Epoche des Barocks bis heute wird vorgestellt.
Die einzelnen Unterrichtsschritte sind so aufgebaut, dass sie durch weitere, selbstständige Recherchen erweitert werden können. Zusätzliche Angebote zur Untersuchung sprachlicher Veränderungen finden sich in den Hinweisen zum Unterrichtsverlauf.

Ziele der Reihe: Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben Erscheinungsformen des sprachlichen Wandels;
  • lernen Erklärungen für Erscheinungsformen des sprachlichen Wandels kennen und nehmen dazu Stellung;
  • lernen sprachpflegerische Bemühungen aus vier Jahrhunderten kennen und bewerten
    diese.

Materialübersicht:

  • M 1 (Tx) Vorschlag, wie man eine Lücke im deutschen Wortschatz schließen kann
  • M 2 (Tx) Warum wandelt sich Sprache? – Beispiele und häufig gehörte Antworten
  • M 3 (Tx) Sprache als Zugehörigkeitsmerkmal
  • M 4 (Tx) Sprache als „Phänomen der dritten Art“
  • M 5 (Tx) Sprache und soziale Schicht – ein Sprachexperiment im Kaufhaus
  • M 6 (Tx) Ein Sprachwandel, der sich gerade vollzieht – und wir sind dabei!
  • M 7 (Tx) Kiezdeutsch – Sprachverfall oder neuer Dialekt?
  • M 8 (Tx) „Pfui über die, die Latein, Welsch und Französisch sprechen“ – Sprachpurismus im Barock
  • M 9 (Tx) Moscherosch heute – Klagen über Denglisch
  • M 10 (Tx) Sprachpflege in der Praxis – der Pegnesische Blumenorden
  • M 11 (Tx) Sprachpflege im Detail – aus einem Protokoll des Pegnesischen Blumenordens
  • M 12 (Tx) Infotainment de luxe – Neues vom Mercedes CLA
  • M 13 (Tx) Sprachwandel oder Sprachverfall? – Ein Plädoyer für mehr Gelassenheit
  • Lernerfolgskontrolle: LEK (Tx) Goethe fände es funny

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Material-Nr.: 58497

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