Lektüren im Unterricht: Edlef Köppen - Heeresbericht
Literatur fertig für den Unterricht aufbereitet
- Typ:
- Arbeitsblätter / Unterrichtseinheit
- Umfang:
- 89 Seiten (1,5 MB)
- Verlag:
- School-Scout
- Auflage:
- (2014)
- Fächer:
- Deutsch
- Klassen:
- 11-13
- Schulform:
- Gymnasium
“Lektüren im Unterricht” gibt Ihnen alle notwendigen Unterrichtshilfen und Arbeitsblätter an die Hand, um Edlef Köppens Roman “Heeresbericht” im Unterricht zu erarbeiten und Ihre Schülerinnen und Schüler so bestmöglich auf die zentralen Abiturprüfungen vorzubereiten. Im Fokus steht dabei die möglichst selbstorganisierte Erarbeitung der Lektüre.
Dies Unterrichtsmaterial zum Roman “Heeresbericht” bietet umfangreiche und didaktisch aufbereitete Arbeitsblätter sowie Kopiervorlagen für den direkten Einsatz in verschiedenen Phasen der Lektürearbeit. Ein strukturierter und differenzierter Leseprozess wird dadurch angeleitet, die weitere Bearbeitung im Unterricht maßgeblich erleichtert. Aufgaben zur Interpretation leiten gezielt bei der Erarbeitung des Romans “Heeresbericht” an, die durch eine genaue Inhaltsangabe sowie tiefergehende Charakterisierungen unterstützt wird. Arbeitsblätter zur Leistungsüberprüfung sowie eine abschließende Klausur mit Erwartungshorizont und ausführlicher Musterlösung können zur Klausurvorbereitung sowie zur Selbstüberprüfung herangezogen werden.
Köppens “Heeresbericht” gilt als der “vergessene Roman über den 1. Weltkrieg”, der von Werken wie Remarques “Im Westen nichts Neues” oder Jüngers “In Stahlgewittern” an Popularität damals wie heute weit übertroffen wird. Der stark autobiographische Roman verfolgt den Weg des jungen Kriegsfreiwilligen Adolf Reisiger, der als Kanonier den Weltkrieg über volle vier Jahre an beiden Fronten und diversen Schauplätzen miterlebt. Der Roman “Heeresbericht” gilt neben Döblins “Berlin Alexanderplatz” als erster deutscher Montageroman und darüber hinaus zum literarisch wohl anspruchsvollsten deutschsprachigen Werk zum 1. Weltkrieg.
Inhalt:
- Didaktische Hintergrundinformationen
- Zusammenfassung, Textanalyse & Interpretation
- Charakterisierung der Hauptpersonen (Adolf Reisiger, Hauptmann Mosel, Leutnant Fricke, Kommandant Siebert und Kommandant Brett, Rabs, Leutnant Stiller, Leutnant Römer, Maria)
- Arbeitsblätter zur Erarbeitung der Lektüre im Unterricht (Aufbau, Form, Personenkonstellation, Sprache & Inhalt von Heeresbericht)
- Kompaktes Prüfungswissen in Frage und Antwort
- Anregungen & Hinweise zur Erstellung von Klausuren
- Direkt einsetzbare Klausur (Gespräch zwischen Leutnant Römer und Adolf Reisiger, Szene II, 3, 9)
Textauszug:
Vorwort
Köppens „Heeresbericht“ gilt als der „vergessene Roman über den 1. Weltkrieg“, der von Werken wie Remarques „Im Westen nichts Neues“ oder Jüngers „In Stahlgewittern“ an Popularität damals wie heute weit übertroffen wird. Dennoch sorgte der Roman schon damals unter Zeitgenossen für Aufsehen und fügt sich in eine ganze Reihe von Weltkriegsromanen, die seit den späten 20ern einen Aufschwung erfuhren.
Der stark autobiographische Roman verfolgt den Weg des jungen Kriegsfreiwilligen Adolf Reisiger, der als Kanonier den Weltkrieg über volle vier Jahre an beiden Fronten und diversen Schauplätzen miterlebt.
Seine anfängliche Begeisterung, die nach und nach einer Skepsis und dann einer Ablehnung gegenüber dem Krieg weicht, wird dabei von Originaldokumenten wie etwa Frontberichten, Buchauszügen, Zeitungsartikeln oder Reden flankiert. Die Einbindung dieser Materialien macht den „Heeresbericht“ neben Döblins „Berlin Alexanderplatz“ zum ersten deutschen Montageroman und darüber hinaus zum literarisch wohl anspruchsvollsten deutschsprachigen Werk zum 1. Weltkrieg.
Epoche
Sowohl zeitlich als auch stilistisch lässt sich Köppens 1930 erschienener „Heeresbericht“ der Strömung der Neuen Sachlichkeit zuordnen. Meist wird das Geschehen in einer leicht verständlichen Sprache aus einer beobachtenden Perspektive geschildert, die nur sparsam auf die Gefühlswelt der Figuren eingeht und im Großen und Ganzen auf eine übermäßige Emotionalisierung oder Dramatisierung verzichtet. Die dokumentarischen Züge, die der Roman durch seinen an den Film erinnernden beschreibenden Erzählstil und die einmontierten Dokumente (siehe dazu Charakteristika) als Teil einer Gesamtschau des Krieges erhält, spiegeln das Bestreben der Literatur der Neuen Sachlichkeit, gesellschaftliche Realitäten abzubilden, wider.
Punktuell werden im Roman jedoch auch gezielt Reize gesetzt, die sich klar vom nüchtern beschreibenden Stil absetzen. Wenn heftige Kämpfe oder das Innenleben des Protagonisten Reisiger geschildert werden, verändert sich die Sprache oft schlagartig, wirkt hektisch und hart. Durch die Verwendung von Parataxen, Ellipsen, Telegrammstil und anderen dynamisierenden Stilmitteln wirkt der Roman bei der Schilderung von Beschuss und Kämpfen bisweilen expressionistisch. Hinzu kommen Passagen, in denen die Kriegsdarstellung verfremdet und stilisiert wird (z.B. wenn eine Schlachtvorbereitung als Kostümfest beschrieben wird, siehe dazu Charakteristika). Hier weicht der Roman stark von dem ab, was man der Neuen Sachlichkeit zuordnen würde.
Ähnlich wie etwa auch Remarques „Im Westen nichts Neues“ (1929) sollte man den „Heeresbericht“ deshalb in erster Linie als einen Antikriegsroman betrachten, der sich teilweise an den Methoden der Neuen Sachlichkeit bedient. Um zu verhindern, dass der Krieg glorifizierend beschrieben wird,, bot sich der sachliche Stil schließlich durchaus an.
- Ein autobiographischer Roman*
Köppen war selbst Soldat im 1. Weltkrieg und ließ seine Kriegserlebnisse nicht nur auf einer abstrakten Ebene in den Roman einfließen, sondern übertrug einige Aspekte 1 zu 1 oder zumindest sehr ähnlich auf die Figur Adolf Reisiger. Genau wie Reisiger ist Köppen in Potsdam aufgewachsen, hat sich freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet und dann in der Artillerie gedient, wurde an der West- und der Ostfront eingesetzt, stieg zum Offizier auf (wenn auch in einen anderen Rang) und verweigerte 1918 den Dienst, woraufhin er ebenfalls in eine Nervenklinik eingewiesen wurde. Der Geburtsort von Köppen und Reisiger ist nicht identisch, aber sehr ähnlich, da beide in einem kleinen Dorf in Ostdeutschland geboren wurden. Insofern spricht vieles dafür