Gedichte über den Krieg
Kriegslyrik in der Oberstufe Deutsch Arbeitsmaterialien
- Typ:
- Unterrichtseinheit
- Umfang:
- 27 Seiten (0,2 MB)
- Verlag:
- Mediengruppe Oberfranken
- Auflage:
- (2002)
- Fächer:
- Deutsch
- Klassen:
- 11-13
- Schulform:
- Gymnasium
„Heiliger Krieg?“, „Kreuzzug für die Freiheit?“ – Nicht erst seit dem 11. September 2001 sind wir gegenüber solchen Schlagworten sehr sensibel geworden. Die Zitate stammen aber weder einerseits aus dem Vokabular von islamischen Terroristengruppen noch andererseits vom amerikanischen Präsidenten. Beide sind einem Gedicht von Theodor Körner entnommen, in dem er zum nationalen Krieg gegen die Franzosen aufruft, von einem Schriftsteller also, den wir bis heute als einen Begründer des demokratischen Gedankens in Deutschland in Ehren halten. Ihm gegenüber stehen Dichter, die schon im 18. Jahrhundert der Obrigkeit pauschal und kompromisslos das Recht absprachen, für ihre politischen Ziele das Leben ihrer Untertanen aufs Spiel zu setzen.
Als Ereignis, das sich jeweils tief in ihr Leben und ihre Existenz eingrub, haben sich Autoren aller Epochen intensiv mit den Kriegen ihrer Zeit bzw. mit dem Phänomen des Krieges an sich auseinander gesetzt.
Welche Argumente sie dabei für oder gegen den Krieg aufbrachten und welche Traditionen sich im Lauf der Zeit gegenüberstanden, soll diese kleine Auswahl von Gedichten spiegeln. Eine Gesamtschau ist aufgrund des vielfältigen Materials nicht beabsichtigt und wohl auch gar nicht möglich – vor allem, was die Moderne betrifft. Auf große Teilbereiche wurde von vornherein verzichtet: zum Beispiel auf die Kriegsverherrlichung in der Weimarer Republik und in der NS-Zeit – aus naheliegenden Gründen -, aber auch auf die Nachkriegszeit, die sowohl in dieser Sammlung als auch in vielen Schulbüchern gut vertreten ist. Statt einer Gesamt-schau versteht sich die Einheit als Gerüst, in das sich problemlos, sowohl in der Breite wie auch in der Tiefe, weitere Texte oder thematische Aspekte einbauen lassen. Als sehr lohnenswert könnte sich zum Beispiel erweisen, zusammen mit den Schülern Presse und Internet auf neue Wortmeldungen angesichts des „Krieges gegen den Terror“ hin zu untersuchen. Die einzelnen Sequenzen sind so gehalten, dass sie jederzeit aus dem Verbund gelöst, einzeln verwendet oder in andere Einheiten, z.B. Epochenschnitte, eingegliedert werden können.
Kompetenzen und Unterrichtsinhalte:
- Die Schüler lernen Gedichte aus verschiedenen literarischen Epochen kennen, die sich mit dem Phänomen des Krieges befassen.
* Sie ermitteln, wie der Krieg von den Menschen zu unterschiedlichen Zeiten erlebt und erfahren wurde, und entdecken darin Stereotypen und Veränderungen - Sie sammeln Motive, aus denen heraus sich die Autoren zu verschiedenen Zeiten gegen den Krieg ausgesprochen haben
- Sie setzen sich kritisch mit Gedichten auseinander, die den Krieg verherrlichen, ästhetisieren und legitimieren, und erörtern aktuelle Bezüge
- Sie befassen sich mit der Rolle der politischen Lyrik und dem Selbstverständnis der politischen Schriftsteller in verschiedenen Epochen
- Sie üben sich in der selbstständigen Arbeit an Gedichten.
Die einzelnen Unterrichtsschritte im Überblick:
- 1. Schritt: Heldenlieder, Klagelieder – Gedichte im Dreißigjährigen Krieg
- 2. Schritt: Gegen die Kriege der Fürsten
- 3. Schritt: Krieg für die Freiheit?
- 4. Schritt: Die Erfahrung des modernen Krieges im Gedicht
- 5. Schritt: Nach der großen Katastrophe