Diese Unterrichtseinheit “Laudatio Turiae” bietet einen spannenden Einblick in das Leben einer Römerin aus der senatorischen Oberschicht zur Zeit des Caesar und besonders des Augustus. Zwar ist die Inschrift nur in Bruchstücken überliefert, dennoch lassen sich mit ihrer Hilfe nicht nur die politische Geschichte, sondern besonders auch die römische Einstellung zu Familie und Ehe sowie andere Bereiche der Sozialgeschichte erarbeiten.

Im Rahmen des Lateinunterrichts sollen die Schülerinnen und Schüler sich nicht nur mit dem „klassischen“ Textkanon beschäftigen, sondern auch mit anderen Textarten und -gattungen wie Inschriften. Weil der Text der sogenannten Laudatio Turiae nicht ganz einfach zu lesen ist, da er viele inhaltliche und grammatische Schwierigkeiten beinhaltet, bietet sich eine Behandlung in der Oberstufe an. Die Inschrift kann im Rahmen der Behandlung des Großbereichs „Antike Kultur“ gelesen werden. Möglich ist die Beschäftigung mit der “Laudatio Turiae” besonders als Ergänzung zur Lektüre der Augusteischen Zeit: So kann beispielsweise das Frauenbild bei Properz oder Ovid durch die Lektüre ergänzt werden.

Gerade das Thema „Widerstand“, das im zweiten Teil der Einheit behandelt wird, ist für die Schülerinnen und Schüler oft von großem Interesse. Daher ist es möglich – falls genügend Zeit vorhanden ist –, in diesem Bereich einen Exkurs einzufügen. So schildert beispielsweise der Film „Rosenstraße“ der Regisseurin Margarethe von Trotta den Widerstand einiger Frauen gegen die Verhaftung ihrer zumeist jüdischen Ehemänner zur Zeit der NS-Diktatur. Hier könnte man einen Vergleich zu Turia, die sich ebenfalls um die Rettung ihres verfolgten Ehemannes bemühte, ziehen.