Von der langen Weile - Langeweile
Schule - Arbeit - Freizeit - Arbeitsmaterialien Ethik Sekundarstufe
- Typ:
- Unterrichtseinheit
- Umfang:
- 37 Seiten (2,5 MB)
- Verlag:
- Mediengruppe Oberfranken
- Autor/in:
- Maiwald, Kristina
- Auflage:
- (2014)
- Fächer:
- Ethik, Philosophie
- Klassen:
- 5-10
- Schulform:
- Gymnasium, Hauptschule, Realschule
Die älteste bekannte Form der Langeweile ist “acedia” (Cassianus, 5. Jahrhundert n. Chr.). Die genaue Übersetzung ist jedoch “Unbekümmertheit”, und zwar in Bezug auf Angelegenheiten, um die man sich eigentlich kümmern sollte – verbunden mit einer Bekümmertheit in Bezug auf Angelegenheiten, die einen nicht bekümmern sollten (Trägheit des Herzens).
Unser Verständnis von Langeweile ist ein neuzeitliches: Die Zeit wird lang, eine begrenzte Zeitstrecke – eine Weile – wird als relativ lang erlebt, als zu lang. Es ist ein unangenehmes, als lästig empfundenes Gefühl des Nicht-ausgefüllt- Seins, der Eintönigkeit, der Leere und der Ödnis. Langeweile, Fadesse (Österreichisch) oder Ennui (Französisch) wird oft abgegrenzt von der Muße, die dem Menschen willkommen ist, und dem taedium vitae (Lebensekel, Lebensüberdruss), wobei die Philosophie des Existenzialismus Langeweile als ein Grundzustand der menschlichen Existenz betrachtet. In dieser Unterrichtseinheit beschäftigen sich die SchülerInnen intensiv mit der Langeweile. Dabei werden folgende Lernziele verfolgt:
Kompetenzen und Unterrichtsinhalte:
Die Schüler sollen
- sich über die Emotion »Langeweile« bewusst werden, und zwar zunächst darüber, wann und wie sie Langeweile erleben, also welche Gedanken und Gefühle damit verbunden sind und in welchen Situationen Langeweile erlebt wird
- sich des Weiteren darüber klar werden, wie sie selbst und andere mit diesem Gefühl umgehen und welche Verhaltensweisen Langeweile auslösen kann
- verschiedene Gründe dafür nachvollziehen, dass Langeweile empfunden wird (Über- bzw. Unterforderung, Erlebnisarmut, aber auch zu viel Stimulation, …)
- die positive Kraft der Langeweile anhand der Harry-Potter-Entstehungsgeschichte erkennen
- dazu ermuntert und ermutigt werden, nicht nur in der Erwartung zu leben, dass »die Außenwelt« ihnen etwas Interessantes bietet, sondern aus sich selbst heraus Interessen zu entwickeln, indem sie Zeiten der Ruhe – der lang erlebten Weile – als Anstoß für eigene Ideen nutzen können (produktiver Leerlauf)
- darin bestärkt werden, Freizeit sinnvoll zu gestalten und mit Zuversicht, Lebendigkeit sowie Lebenslust das, was die Welt zu bieten hat, zu ihrer eigenen, ganz persönlichen Welt zu machen, indem sie sich im Wechselspiel zwischen Innen- und Außenwelt selbst besser kennenlernen.
Je nach zeitlichem Rahmen und Interessen der Schüler bieten sich Aufgaben zur Wahl parallel zur Einheit oder als Abschluss an.
Dauer der Einheit: 9 Stunden
Didaktisch-methodischer Ablauf
- 1. Stunde: Gelangweilt, müde oder entspannt …?
- 2. und 3. Stunde: Der Langeweile auf der Spur
- 4. Stunde: Wie erleben wir Langeweile?
- 5. Stunde: Wie wir mit Langeweile umgehen
- 6. und 7. Stunde: Gründe für Langeweile
- 8. und 9. Stunde: Die guten Seiten der Langeweile
- Aufgaben zur Wahl