"Krabat" von Preußler
Altersgemäße Literatur - fertig aufbereitet für den Unterricht
- Typ:
- Unterrichtseinheit
- Umfang:
- 75 Seiten (1,2 MB)
- Verlag:
- School-Scout
- Auflage:
- (2017)
- Fächer:
- Deutsch
- Klassen:
- 7-10
- Schulform:
- Gymnasium, Realschule
“Lesen und Verstehen” gibt Ihnen alle notwendigen Unterrichtshilfen und Arbeitsblätter an die Hand, um den Roman “Krabat” von Otfried Preußler mit Ihrer Klasse lehrplangerecht zu behandeln. Im Fokus steht dabei die möglichst selbstorganisierte Erarbeitung der Lektüre durch die Schülerinnen und Schüler.
Nach einem Lesetagebuch folgen zur Abfrage und Vertiefung des Leseverständnisses weitere Arbeitsblätter mit Aufgaben zum Textverständnis und vertiefenden Fragestellungen, wie etwa Quizfragen sowie ein Kreuzworträtsel und ein Lückentext. Den Abschluss bildet eine ausgearbeitete Beispielklassenarbeit mit Erwartungshorizont und Musterlösung zu “Krabat”. Eine ausführliche Inhaltsübersicht sowie Charakterisierungen der Hauptfiguren sowie der Nebenfiguren vervollständigen die Erarbeitung.
Die beigefügten Vorlagen können direkt im Unterricht eingesetzt werden. Ein strukturierter und differenzierter Leseprozess wird dadurch angeleitet, die weitere Bearbeitung im Unterricht maßgeblich erleichtert.
Inhalt:
- Didaktisches Hintergrundwissen
- Lesebegleitende Lektürehilfen
- Inhaltsübersicht
- Charakterisierungen von Krabat, Tonda, Juro und dem Meister
- Arbeitsblätter
- Quizspiele und Kreuzworträtsel
- Portfolio der Kompetenzfelder
- Klassenarbeit: Ankunft an der Mühle
Textauszug:
Einführendes Vorwort
Otfried Preußler zählt zu den bekanntesten Kinderbuchautoren weltweit. Im Oktober 1923 kommt er in Böhmen zur Welt und wird literarisch schon früh durch die Bibliothek seines Vaters und die volkstümlichen Erzählungen seiner Großmutter geprägt.
Auch „Krabat“ ergibt sich aus einer sorbischen Volkssage, die Preußler bereits als Kind kennenlernte. Darin geht es um den Kampf zwischen einem Zauberlehrling und dessen Meister. Den Schauplatz der Oberlausitz übernimmt Preußler. Zehn Jahre arbeitet der Autor an dem Werk, bevor es 1971 erstmals erscheint. Umfangreiche Recherchen über die Mühlentechnik Ende des 17. Jahrhunderts und die Lebensumstände der Mühlknappen ergeben eine historientreue Beschreibung des Mühlenlebens.
Sein Werk richtet der Autor weder ausschließlich an Kinder und Jugendliche noch an Erwachsene. Sein Thema, der Verlockung einer Macht zu erliegen, ist allgegenwärtig. Nur mit einem festen Willen, der Hilfe treuer Freunde und einer Kraft, wie die Liebe sie einem verleiht, sei es möglich, sich zu befreien, so Preußler.
Krabat als Hauptfigur
Mit dem Jungen Krabat als Hauptfigur weist der Roman ein typisches Muster auf. Der Protagonist ist mit seinem Schicksal in eine Gesellschaft eingebettet, doch von ihm geht die gesamte Handlung aus.
Mit Krabats Ruf an die Mühle beginnt die Handlung und sie endet schließlich damit, dass er sein persönliches „Happy-End“ findet. Doch muss Krabat für den positiven Ausgang selbst kämpfen. Dabei begeht er keine dramatische Heldentat, sondern erkennt nach und nach die Manipulationen des Meisters und beschließt, sich diesen zu widersetzen. Dem Leser wird die persönliche Entwicklung der Figur vor Augen geführt, die zuerst die Umstände auf der Mühle annimmt und zum Teil zu schätzen lernt, wie etwa die gute Ernährung und die Magie. Doch bald erkennt er die böse Macht hinter der so faszinierenden Magie und entscheidet sich, für die Menschlichkeit einzutreten. Krabat leistet einen Widerstand, den zu leisten sich lange zuvor niemand mehr getraut hatte und befreit damit nicht nur sich selbst, wodurch er zum Helden der Geschichte wird.
Symbolik
Der Erzählstil ist geprägt von Symbolen. Dabei spielt insbesondere die christliche Symbolik eine Rolle, denn die Teufelssymbolik taucht an mehreren Stellen auf. Im Christentum steht der Rabe als Teufelstier für den Ungläubigen. Die Farbe Schwarz, die im Zusammenhang mit der Mühle, der Zauberschule, dem Meister und dem Herrn Gevatter immer wieder genannt wird, steht für die Farbe des Teufels. Auch die Beschreibung des Herrn Gevatters bedient sich der christlichen Teufelssymbolik. Erneut findet sich hier die Farbe Schwarz, sogar neben der leuchtend roten Hahnenfeder, die „einer Flamme gleich […] im Wind“ („Der mit der Hahnenfeder“) lodert. Sein hinkender Gang erinnert an die Vorstellung des teuflischen Kuhfußes (vgl. „Das Angebot“).
Das Teuflische, das vom Meister ausgeht, passt außerdem zu seiner Abwesenheit in der Zeit zwischen Silvester und dem Dreikönigstag, dessen Gründe nicht erläutert werden. Dem Volksglauben nach treiben in diesen Raunächten Spukgeister ihr Unwesen (vgl. „Nach Mühlenordnung und Zunftgebrauch“).
Das Erscheinen der Kantorka in der Osternacht (vgl. „Das Mal der Geheimen Bruderschaft“) erinnert an die Auferstehung Jesu Christi, der als Erlöser den Kreuzestod starb. Ausschließlich für das Böse stehende Symbole des Christentums lassen sich auf der Mühle finden. Christliche Feiertage wie etwa Weihnachten oder der Ostersonntag werden völlig ignoriert (vgl. „Gedenke, dass ich der Meister bin“). Ebenso die würdevolle Beisetzung der Toten (vgl. „Ohne Pastor und Kreuz“). Sogar das Vaterunser kann Krabat nicht beten, da es ihm trotz seiner Bemühungen nicht einfallen mag (vgl. „Ohne Pastor und Kreuz“).