Studieren auf Pump und die Folgen
Berufsorientierung an Gymnasien - Chancen und Risiken von Studienkrediten
- Typ:
- Unterrichtseinheit
- Umfang:
- 23 Seiten (0,8 MB)
- Verlag:
- Mediengruppe Oberfranken
- Autor/in:
- Sinz, Wolfgang
- Auflage:
- (2018)
- Fächer:
- Sowi/Politik
- Klassen:
- 9-13
- Schulform:
- Gymnasium
Diese kurze Unterrichtseinheit soll im Rahmen der Berufsorientierung an Gymnasien Schülern die Möglichkeit geben, sich mit den Chancen und Risiken von Studienkrediten kritisch auseinanderzusetzen.
Der Vergleich der Lebenshaltungskosten in den bekanntesten Universitäts-Städten weltweit zeigt die gravierenden Unterschiede, was die Kosten für ein Studium betrifft.
Besonders in den USA ist mittlerweile die Verschuldung junger Akademiker in astronomische Höhen gestiegen. 1,4 Billionen US $ Schulden haben junge Amerikaner für ihre Hochschulausbildung durch Studienkredite angehäuft.
Aufgrund der deutlich niedrigeren Einstiegsgehälter können immer mehr junge Akademiker ihre Kredite nicht mehr zurückbezahlen, eine neue Schuldenkrise wird von nicht wenigen Fachleuten befürchtet.
Der amerikanischen Studienfinanzierung soll dann das* deutsche System der Ausbildungs-finanzierung* gegenübergestellt werden. Die Schüler machen sich mit dem Bafög vertraut und wägen verschiedene andere Möglichkeiten ein Studium zu finanzieren ab. Sie erkennen, dass die Situation deutscher Hochschulabsolventen kaum mit der der US-amerikanischen Jungakademiker zu vergleichen ist. Am Ende dieser Einheit kann noch auf die ausufernde Kreditaufnahme für Neuwagen-Anschaffungen in den USA eingegangen werden. Auch hier droht eine neue Kreditblase, deren Platzen nicht nur die USA erheblich treffen könnte!
Kompetenzen und Unterrichtsinhalte: Die Schüler sollen
- sich mit den durchschnittlichen Lebenshaltungskosten in den teuersten Universitäts-Städten
weltweit kritisch auseinandersetzen, - sich mit verschiedenen Formen der Studienfinanzierung vertraut machen,
- verschiedene Lebensläufe von jungen Akademikern kennenlernen, die nach ihrem Studium hoch verschuldet in den Berufsalltag einstiegen,
- sich mit möglichen Folgen der ungehemmten Vergabe von Studienkrediten in den USA beschäftigen,
- Parallelen zwischen dem Verlauf der Immobilienkrise und einer möglichen Krise in Zusammenhang mit den ausufernden Studien- und Autokrediten erkennen
- das deutsche Bafög-System kennenlernen,
- sich generell mit der Kreditproblematik auseinandersetzen.
Didaktisch-methodischer Ablauf:
Studieren und die Kosten:
Ein Arbeitsblatt dient als Einstieg in diese kurze Unterrichtseinheit. Die Schüler schätzen die Lebenshaltungskosten in 19 bekannten Universitäts-Städten auf der ganzen Welt. Im Anschluss werden kurze Infokarten dieser Universitäts-Städte an die Schüler verteilt. Sie
tauschen sich untereinander aus und stellen sich entsprechend der Lebenshaltungskosten
nebeneinander auf.
Studieren in den USA:
Ein Youtube-Clip der Deutschen Welle stellt einen durchschnittlichen Universitäts-Absolventen in den USA vor, der sein Studium über Kredite finanziert hat und heute hoch verschuldet ist. Ein zweigeteilter Zeit-Artikel kann binnendifferenziert eingesetzt werden. In ihm werden zwei Absolventinnen verschiedener Universitäten und die Problematik der Studienfinanzierung einander gegenübergestellt. Ein weiterer Zeitungsartikel schildert die Ausmaße der Verschuldung amerikanischer Akademiker am Ende ihres Studiums.
- Studienfinanzierung in Deutschland:
Die Schüler sollen mithilfe einer Statistikanalyse die Zahl der durch das Bafög geförderten
Schüler und Studenten analysieren. Ein Youtube-Clip von ARD-Alpha informiert auf anschauliche Weise, wie das System der Studienkredite in Deutschland funktioniert.
Am Ende dieser Einheit soll noch auf die Autofinanzierung in den USA und die damit entstandene Kreditblase eingegangen werden. Die Schüler sollen erkennen, dass der bedenkenlose Umgang mit Krediten nicht nur die Wirtschaft und den sozialen Frieden der USA bedrohen kann.