Migrationsphänomene wie die Einwanderung von Afrika nach Spanien sowie der Umgang mit in Spanien lebenden Migranten gehören zu den wesentlichen gesellschaftlichen Verhältnissen des Landes. Das Thema ist in Spanien derzeit aktueller denn je: Seit Italien mit harter Hand gegen Flüchtlinge vorgeht, wird die westliche Mittelmeerroute von Migranten aus Afrika wieder stärker frequentiert.

Insofern hat das Lied „Calle Mayor“ der spanischen Band Revólver aus dem Jahr 1996 nicht an Aktualität verloren: Dunkelhäutige Migranten, die als illegale Straßenverkäufer in einer spanischen Stadt arbeiten, werden von Passanten herabwürdigend behandelt. Das Lied löst sowohl Betroffenheit als auch Empathie aus und regt zur kreativen Weiterarbeit an: Im Unterricht soll auch über mögliche Konsequenzen, die sich aus dem Verhalten der Einheimischen ergeben können, nachgedacht werden.

ZIELE und KOMPETENZEN:

• Sprechen: Fotos, ein Lied sowie einen Zeitungsartikel in Partnerarbeit als Sprechanlass nutzen
• Hören: Training des Hörverstehens anhand eines Liedes
• Soziokulturelles Wissen: Kenntnisse zum Leben afrikanischer Migranten in Spanien erwerben
• Interkulturelle Kompetenz: Die Perspektive eines afrikanischen Migranten einnehmen; Sensibilisierung für Akzeptanz und Toleranz gegenüber Einwanderern in Spanien sowie in Deutschland

NIVEAU: Ab dem 3. Lernjahr, Sekundarstufe II

DAUER: 2 bis 3 Unterrichtsstunden, je nach Einsatz der Materialien

EINBETTUNG: Die Kurzeinheit lässt sich im Rahmen einer Unterrichtsreihe zum Abiturthema La inmigración de África a España / España, país de inmigración y emigración oder auch als Auffrischung bzw. Vertiefung zur Abiturvorbereitung einsetzen. Nachdem ggf. in einer vorausgehenden Stunde die gefährliche Bootsüberfahrt afrikanischer Flüchtlinge nach Europa thematisiert wurde, wird anhand des Liedes Calle Mayor exemplarisch betrachtet, wie das Leben derjenigen Geflüchteten aussehen kann, die die Überfahrt geschafft haben und nun in einer spanischen Stadt leben und arbeiten und mit den Einheimischen zurechtkommen müssen.