Plastikmüll. Eine tickende Zeitbombe
Gefahren für die Umwelt durch Plastik
- Typ:
- Unterrichtseinheit
- Umfang:
- 43 Seiten (9,1 MB)
- Verlag:
- Mediengruppe Oberfranken
- Autor/in:
- Hutter, Lukas / Sinz, Wolfgang
- Auflage:
- (2018)
- Fächer:
- Sowi/Politik
- Klassen:
- 9-13
- Schulform:
- Gymnasium, Realschule
Im Januar 2018 verbot China die Einfuhr von Plastikmüll. Vor allem die USA und die EU müssen seitdem den Umgang mit ihrem Plastikmüll neu überdenken.
Besonders westliche Länder produzieren immer mehr Plastik- und Verpackungsmüll. Die Recycling-Quote ist dabei oftmals sehr gering. Allein der Verbrauch von Kaffeebechern oder Einwegflaschen belastet die Umwelt unnötig.
Mit Hilfe anschaulicher Statistiken sollen die Schüler erkennen, dass der private Konsum eine Hauptursache für die zunehmende Plastikmenge ist.
Auch wenn sich Deutschland gerne als Vorreiter in Sachen Umweltschutz preist, Länder wie Ruanda sind bei der Frage, wie Plastikmüll vermieden werden kann, weit voraus.
Um die eigene Menge an Plastikmüll zu berechnen, können verschiedene Internet-Rechner benutzt werden, mit denen man den eigenen ökologischen Fußabdruck berechnen kann.
Zudem werden nicht alle Plastikabfälle sachgerecht wiederverwertet. 2016 befanden sich 150 Mio. Tonnen Plastik in den Weltmeeren. Die Abbauzeit dieses Plastikmülls beträgt bis zu 450 Jahre. Die Folgen für die Umwelt sind verheerend. Ein Gallery Walk zeigt diese anschaulich und regt zu der Frage an, wie in Zukunft die Vermüllung der Weltmeere verhindert werden kann.
In Deutschland gilt die Vorgabe Vermeiden, Recyceln, Verbrennen und Deponieren. Anhand verschiedener YouTube Filme sollen Chancen und Risiken dieser Methoden erarbeitet und miteinander verglichen werden.
Ein Schwerpunkt sind dabei die Folgen von Plastikmüll und insbesondere von Mikroplastik, das in vielen Alltagsprodukten auch heute noch Verwendung findet. Wichtig ist es Möglichkeiten aufzuzeigen, wie jeder von uns im Alltag den eigenen Plastikverbrauch senken kann.
Die EU-Kommission machte schließlich Anfang 2018 konkrete Vorschläge zur Verringerung des Plastikmülls.
Ein Leben ohne Plastik wird sich zwar kaum realisieren lassen, aber ein Leben mit immer weniger Plastik sollte das Ziel sein.
Kompetenzen und Unterrichtsinhalte: Die Schülerinnen und Schüler sollen
- sich mit dem Problem des weltweit rasant wachsenden Plastikmülls kritisch auseinandersetzen, ? die Folgen des chinesischen Importverbots für Plastikmüll analysieren,
- erkennen, welche Nationen am meisten Plastikmüll verursachen,
- ihren eigenen Plastikkonsum berechnen und kritisch hinterfragen,
- die Problematik rund um die Plastiktüte erarbeiten,
- handlungsorientiert eine Collage erstellen, wie viel Plastikmüll eine Klasse in einer Woche bzw. einem Monat produziert,
- sich mit den Abbauzeiten von Plastikmüll vertraut machen,
- sich mit den Vor- und Nachteilen von Mehrwegflaschen vertraut machen,
- Ruanda als ein Land kennenlernen, das in Sachen Plastikmüll Deutschland und anderen westlichen Ländern weit voraus ist,
- einen Dokumentarfilm kennenlernen, der den Konsum eines Deutschen in seinem Leben an-
schaulich dokumentiert, - verschiedene Möglichkeiten, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu berechnen, ausprobieren,
- den International Earth Day kennenlernen,
- die Folgen des Plastikmülls in der Natur erarbeiten,
- den Weg des Plastikmülls in die Meere nachvollziehen können,
- verschiedene Möglichkeiten, mit Plastikmüll umzugehen, miteinander vergleichen,
- Alternativen zu Plastikverpackungen erarbeiten und bewerten,
- die Gefahren von Mikroplastik beurteilen,
- handlungsorientiert ein Projekt zum Verzicht auf Einwegflaschen umsetzen,
- Möglichkeiten, die Meere zu reinigen, kennenlernen,
- erkennen, dass Mikroplastik v. a. auch in Kosmetika enthalten ist,
- Tipps zur Plastikvermeidung kennenlernen und vergleichen,
- die Pyramide Vermeiden, Recyceln, Verbrennen, Deponieren im Umgang mit Plastikmüll
bewerten, - diskutieren, wer etwas gegen die steigende Flut von Plastikmüll tun soll,
- die Maßnahmen der EU gegen den Plastikmüll bewerten.
Inhaltsverzeichnis:
Plastikkonsum ohne Ende
- Ein eindrückliches Bild symbolisiert die Bedrohung der Erde durch den immer stärker steigenden Plastikkonsum. Die Schüler erarbeiten die Folgen des am 1. Januar 2018 in China in Kraft getretenen Importverbots von Plastikmüll anhand eines englisch-sprachigen Artikels und erarbeiten anhand verschiedener Statistiken die Verursacher von Plastikmüll weltweit.
- Ein umfangreiches Arbeitsblatt soll den Schülern einen handlungsorientierten Zugang zu dem Plastikmüll, den sie täglich produzieren, ermöglichen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den Abbauzeiten verschiedener Plastikarten sowie den Vorteilen von Mehrwegflaschen.
- Anschließend schätzen die Schüler den Verbrauch eines Durchschnittsdeutschen anhand verschiedener Produkte wie Brot, Wein oder Milch. Danach vergleichen sie ihre Schätzungen mit den realen Zahlen und diskutieren die Folgen dieses „Durschnittskonsums“.
- Auch wenn sich die Deutschen selbst oftmals als Vorreiter in Sachen Umwelt sehen, am Beispiel Ruanda erkennen die Schüler, dass afrikanische Länder uns in Vielem voraus sind. Ein eindrücklicher YouTube-Film verdeutlicht die Erfolge dieser Politik.
- Mit Hilfe verschiedener Internetseiten kann der eigene ökologische Fußabdruck berechnet und mit anderen verglichen werden.
- Abschließend besteht die Möglichkeit, dass Schüler ein eigenes Plastikmüll-Tagebuch
führen und mittels eines Plastikmüll-Rechners ihren Jahresverbrauch berechnen.
Die Folgen des Plastikmülls
- Ein Gallery Walk ermöglicht es Schülern anhand drastischer Bilder die Folgen des Plastikmülls in der Umwelt zu begreifen. Sie sollen zudem die Menge an Plastikmüll schätzen, die 2016 in die Meere gelangte und wie sich diese Menge bis 2050 erhöhen wird bzw. wie der Plastikmüll überhaupt in die Meere gelangt.
- Der Umgang mit Plastikmüll in Deutschland kann anhand eines Schemas erarbeitet
werden. - In der Folge bearbeiten die Schüler in verschieden großen Gruppen arbeitsteilig und binnendifferenziert verschiedene Materialien, die sich mit der Vermeidung von Plastikmüll bzw. Mikroplastik beschäftigen (Gruppe A), dem Recyceln von Plastikmüll (Gruppe B), der Müllverbrennung (Gruppe C) und der Deponierung von Plastikmüll bzw. der Reste der Müllverbrennung (Gruppe D). Sie werten YouTube Filme aus und recherchieren jeweils weitere Informationen zu ihren Arbeitsgebieten.
- Die Schüler sollen ihre Ergebnisse anschaulich aufbereiten und am Ende in einer Plenumssit-zung vorstellen. Wichtig ist, dass die Schüler sich der Vor- und Nachteile der verschiedenen Methoden mit Plastikmüll umzugehen, bewusst werden.
Wer soll handeln, du oder die anderen?
- Am Ende dieser Einheit soll die Frage diskutiert werden, wer etwas gegen die immer mehr
ansteigende Plastikmüllmenge tun soll. - Im Mittelpunkt sollen dabei die Vorschläge der EU-Kommission stehen, die diese im Januar 2018 vorgestellt hat.
- Als handlungsorientierte Methode bietet sich als Projekt die Sammlung von PET-Flaschen in der Schule an. Die Schüler können mit den Einnahmen ein von ihnen ausgewähltes Projekt unterstützen und anschaulich die Folgen des Wegwerfwahns dokumentieren.
- Um die Ergebnisse dieser Unterrichtseinheit Revue passieren zu lassen, sollen sich die Schüler ein Leben ohne unnötigen Plastikmüll vorstellen und ihre Gedanken zu Papier bringen.