Ultimate-Speed-Handball
Eine alternative Handball-Spielform
- Typ:
- Unterrichtseinheit
- Umfang:
- 22 Seiten (0,3 MB)
- Verlag:
- RAABE
- Auflage:
- (2019)
- Fächer:
- Sport
- Klassen:
- 5-13
- Schulform:
- Gymnasium, Realschule
Das Spiel Ultimate-Speed-Handball ist aus einem Mix aus dem klassischen Handball, Beachhandball, Streethandball, weiteren Alternativen und dem Konzept des Sportenjoyments (Birrer & Stirnimann, 2009) entstanden. Es soll ein schnelles Spiel sein, in dem Aspekte, die das normale Handballspiel erschweren, nur eine geringe Rolle spielen. Handlungsschnelligkeit und Freude am Spiel und an der Bewegung sind die Basis dieses Spiels.
Handlungsschnelligkeit ist allerdings eine komplexe Fähigkeit (Brack, 2002). Grundlegend sind physische Voraussetzungen wie Körpergröße, das Zusammenspiel der Gelenke oder die Beschaffenheit der Muskulatur. Diese Voraussetzungen sind bei jedem Menschen unterschiedlich und kaum veränderbar. Aufbauend auf diesen Grundlagen lässt sich die Handlungsschnelligkeit in motorische und informatorische Schnelligkeit unterteilen:
Motorische Schnelligkeit: Sie wird durch Ausdauer, Kraft und Bewegungstechnik, z. B. die Lauftechnik, beeinflusst. Diese Bereiche lassen sich gut trainieren und verbessern. Wer seine Ausdauer trainiert, kann länger schnell sein. Wer seine Kraft trainiert, wird unter anderem explosiver. Und wer seine Technik verbessert, kann seine Bewegungen mit höherer Geschwindigkeit umsetzen.
Informatorische Schnelligkeit: Sie baut auf kognitive, d.h. alle im Kopf ablaufenden, Fähigkeiten auf. Die Wahrnehmung ist dabei ein wichtiger Faktor. Um im Handball schnell sein zu können, muss man die Vorgänge, die auf dem Spielfeld stattfinden, erfassen können.
Die Antizipation, das Vorausahnen von Dingen, die passieren könnten, ist ein weiterer Faktor. Wenn ein Spieler antizipiert, was als Nächstes passieren könnte (z. B. wohin der Ball gespielt werden könnte), dann kann er schneller reagieren und handeln. Der dritte Faktor ist die Entscheidungsschnelligkeit. Im Handball gibt es viele Situationen, in denen zwischen zwei Handlungen, z. B. einem Torwurf oder einem Pass, entschieden werden muss. Dabei gilt immer, dass die Entscheidung, die am Erfolg versprechendsten ist, die bessere ist. Dieses Abwägen muss möglichst schnell passieren, da es sonst wiederum für den Gegner einfach wird, diese Handlung zu verteidigen. Sowohl die Wahrnehmung, die Antizipation und die Entscheidungsfähigkeit lassen sich gut trainieren und damit die informatorische Schnelligkeit verbessern.
Zeit: 3 Doppelstunden (3 × 80 Minuten)
Niveau: Anfänger bis Könner, Klassen 5–13
Ziele:
- Erlernen und Verstehen einer allgemeinen Spielfähigkeit im Sportspiel Handball
Kompetenzen:
- Wahrnehmungsfähigkeit verbessern, Bewegungserfahrungen erweitern
- kooperieren, wettkämpfen und sich verständigen
Vorkenntnisse: keine erforderlich