Scham – und die Augen der anderen
Verantwortung für unsere Welt
- Typ:
- Unterrichtseinheit
- Umfang:
- 34 Seiten (2,7 MB)
- Verlag:
- Mediengruppe Oberfranken
- Autor/in:
- Maiwald, Kristina
- Auflage:
- (2019)
- Fächer:
- Ethik
- Klassen:
- 5-10
- Schulform:
- Gymnasium, Hauptschule, Realschule
Ein Schüler wird beim Schummeln in der Schule erwischt, einer Frau platzt die Blusennaht während einer Besprechung und ein Mann kann kein Englisch sprechen, obwohl alle um ihn herum es können – was folgt, ist ein angeborenes Gefühl: Scham; ausgelöst durch Missgeschicke, Fehlverhalten, Schwächen, Bloßstellung und dem Gefühl, dafür kritisch bewertet zu werden. Wir alle kennen es, wir möchten nur weg aus dieser peinlichen Situation, doch selbst, wenn wir versuchen, es zu überspielen:
Unser Körper drückt es auch aus. In dem Kapitel Scham – und die Augen der anderen untersuchen die Schüler, warum es dieses Gefühl gibt, wer oder was es auslöst und wie damit umgegangen werden kann, wenn es zu belastend wird. Diskutiert wird auch, inwiefern der ursprüngliche Zweck von Scham, nämlich sich „wieder“ regelkonform zu verhalten, um nicht isoliert zu werden, in unserer westlichen Welt, in der das Ich mehr wiegt als das Wir, noch bedeutsam ist. „Ist unsere Welt schamloser geworden?“ ist eine der Fragen, mit der sich die Schüler hier kritisch auseinandersetzen.
Kompetenzen und Unterrichtsinhalte:
Die Schülerinnen und Schüler sollen
- sich mit den verschiedenen Auslösern von Schamgefühl auseinandersetzen,
- nachvollziehen, dass Schamgefühl unabhängig von den Auslösern als eine ernsthafte Kluft
zwischen den eigenen Ansprüchen und der Realität empfunden wird, - den körperlichen Ausdruck von Scham reflektieren,
- die Funktion von Scham in unserer Gesellschaft – früher und heute – nachvollziehen und
anhand von Beispielen schamlosen Handelns die möglichen Veränderungen von Schamgefühlen diskutieren - Schand- und Ehrenstrafen aus dem Mittelalter mit Schamstrafen, wie sie aktuell in den USA
praktiziert werden, vergleichen und kritisch reflektieren, - anhand von typischen schambesetzten Situationen aus dem Schulleben Möglichkeiten
entwickeln, die von Respekt, Verständnis, Empathie und Hilfsbereitschaft geprägt sind, - dafür sensibilisiert werden, ein gesundes, die Intimsphäre schützendes Schamgefühl von einem belastenden, welches u. a. zu leidvollen Lügen oder Vermeiden führt, zu unterscheiden,
- Tipps vorschlagen, wie man mit belastendem Schamgefühl umgehen kann und
- sich darüber bewusst werden, dass das Schamgefühl ein natürliches Gefühl ist, welches alle
Menschen auf der Welt (unabhängig vom Geschlecht, der Kultur, des Alters, des sozio-ökonomischen Hintergrundes …) kennen.