Das Janusgesicht des Imperialismus
Unterdrückung und Fortschritt im 19. Jahrhundert
- Typ:
- Unterrichtseinheit
- Umfang:
- 31 Seiten (1,8 MB)
- Verlag:
- RAABE
- Auflage:
- 1 (2020)
- Fächer:
- Geschichte
- Klassen:
- 9
- Schulform:
- Gymnasium
Nicht nur für die kolonisierten Gebiete und ihre Bevölkerung, sondern auch für das europäische Kräftegleichgewicht brachte die heute als Phase des „Imperialismus“ bezeichnete Epoche tief greifende Veränderungen mit sich. In den Kolonien sollten despotische Herrschaftsstrukturen abgeschafft und eine gesellschaftliche Ordnung, die auf Emanzipation und Partizipation basierte, geschaffen werden. Doch bereits die Vorgehensweise zur Inbesitznahme neuer Gebiete in Afrika sprach eine andere Sprache.
KOMPETENZPROFIL:
- Klassenstufe: 9
- Dauer: 5 Unterrichtsstunden
- Kompetenzen:
- Feststellen, dass die weltanschaulichen Grundlagen des Imperialismus im Kontext der Zeit betrachtet und beurteilt werden müssen;
- erkennen, welche mittel- und langfristigen Folgen der Imperialismus für die betroffenen Regionen, aber auch unsere eigene, europäische Weltanschauung hatte;
- erörtern, wie wir in der Gegenwart mit dem imperialistischen Erbe umgehen sollten
- Thematische Bereiche: Kolonialismus, Imperialismus
- Medien: Texte, Farbfolien, Bilder
Die Unterrichtseinheit bettet sich ein in die Behandlung der Industrialisierung, der Genese sowie der Innen- und Außenpolitik des deutschen Kaiserreichs und der krisenhaften Entwicklung des europäischen Kontinents hin zum Ersten Weltkrieg. Den Lernenden sollten grundlegende Arbeits- und Sozialformen bekannt sein, insbesondere aber die arbeitsteilige Gruppenarbeit. Da sie im Verlauf dieser Reihe aus einer historischen Rolle heraus einen Standpunkt erläutern und verteidigen sollen, wäre es wünschenswert, dass die Lerngruppe bereits in anderen Unterrichtsstunden bei verschiedenen Gelegenheiten zu lebhafter Diskussion ermuntert wird. Zur Herausbildung einer profunden Urteilskompetenz ist das Einüben solcher Unterrichtsverfahren maßgeblich.
Zentrale Einheit der Reihe bildet die Rollendiskussion in Stunde 4. Aufgrund ihrer erworbenen Kenntnisse handeln die Lernenden aus, welche Vor- und Nachteile die Zivilisierungs- und Missionierungsbemühungen der europäischen Kolonialmächte in Afrika für die indigene Bevölkerung hatten. In den vorausgehenden Unterrichtsstunden lernen die Schülerinnen und Schüler den Begriff des Imperialismus und die Motive der Europäer kennen, sich die Welt untereinander aufzuteilen. Außerdem erfahren die Lernenden, von welchen ideologischen Grundannahmen die Kolonialmächte angetrieben wurden bei der „Europäisierung“ des afrikanischen Kontinents.
Den Bogen zur aktuellen Diskussion um die Verantwortung Deutschlands und die Entschädigungsforderungen der namibischen Herero spannt anschließend die Stunde 5.