Neugier: Zwischen offen sein und Gier nach Neuem
Unser persönliches Leben
- Typ:
- Unterrichtseinheit
- Umfang:
- 31 Seiten (5,6 MB)
- Verlag:
- Mediengruppe Oberfranken
- Autor/in:
- Maiwald, Kristina
- Auflage:
- 1 (2020)
- Fächer:
- Ethik
- Klassen:
- 7-8
- Schulform:
- Gymnasium, Hauptschule, Realschule
Neue Speisen probieren, Reisen, wie man es noch nie zuvor gemacht hat, sich neuen Menschen zuwenden, nach einer Sendung etwas recherchieren, was Interesse geweckt hat … dies sind nur einige von vielen Beispielen, wie Neugier sich zeigen kann. Dieses menschliche (auch tierische) Verhalten ist ein wichtiger Motor für unsere Eigentätigkeit in der Auseinandersetzung mit unserer Umwelt und damit Basis für (lebenslanges) Lernen. In der Einheit Neugier: zwischen offen sein und Gier nach Neuem gehen die Schüler anhand von Texten und Experimenten diesem Verhalten auf die Spur. Auch geht es um die Kehrseiten, denn: Wie ist Neugier zu bewerten, wenn jemand aus Neugier Drogen konsumiert, ohne Führerschein Auto fährt, Nachrichten von fremden Handys liest, Unfälle mit Schwerverletzten beobachtet, unangenehme Fragen stellt …? Die feinen Nuancen gilt es hier zu diskutieren und zu reflektieren, inwiefern Erkenntnis- bzw. Wissensdrang auch mit Verantwortung für sich selbst und andere (hier kommt noch Respekt hinzu) einhergehen sollte.
Kompetenzen und Unterrichtsinhalte:
Die Schülerinnen und Schüler sollen
- sich anhand verschiedener Situationen zunächst über die „vielen Gesichter“ von guter Neugier bewusst werden: Offenheit, Aufgeschlossenheit, Zuwendung zu Neuem, Wissensdrang, Forschergeist, Orientierungswunsch, Gewissheit, Erkundungswille …,
- nachvollziehen, dass Neugier ein natürliches menschliches und tierisches Verhalten ist, welches eine wichtige Antriebskraft für die Eigentätigkeit in der Auseinandersetzung mit der Umwelt darstellt und damit die Basis für vielfältige Lernvorgänge bildet,
- sich mit Unterschieden im Neugierverhalten durch eigene Experimente auseinandersetzen und mögliche Einflüsse reflektieren (Anreize, Alter, Situation …),
- sich anhand von Fällen mit „unguter Neugier“ auseinandersetzen und erläutern, inwiefern diese selbst- oder fremdverletzend sein kann, da das Verhalten riskant, gefährlich, bloßstellend, unhöflich, übergriffig, schaulustig … ist,
- nachvollziehen, dass Menschen lange Zeit von Neugier (Erkenntnis, Wissen, Forschen, Hinterfragen) abgehalten werden sollten (Büchse der Pandora, Adam und Eva, Galilei), um Tradiertes zu bewahren,
- sich damit auseinandersetzen, dass auf der anderen Seite Wissen und Forschen leider auch Ungewissheiten mit sich bringen können, wohin die Neugier letztlich führt (auf der Basis von Einsteins Formel wurde die Wasserstoffbombe entwickelt),
- dafür sensibilisiert werden, Anreizen, die Neugier wecken, nicht ohne Vernunft nachzugehen und mögliche Konsequenzen vorab mitzubedenken (Verantwortung für andere und sich selbst), sowie
- darin bestärkt und unterstützt werden, neugierig zu sein und zu bleiben, um aufgeweckt, offen, aktiv, selbstwirksam und interessiert durchs Leben zu gehen und somit die Umwelt als anregend – Sinn und Freude stiftend – zu erleben.