How to build a nation - A comparative look at the German Empire, Poland und France
Bilinguale Geschichte
- Typ:
- Unterrichtseinheit
- Umfang:
- 31 Seiten (2,8 MB)
- Verlag:
- RAABE
- Auflage:
- 1 (2020)
- Fächer:
- Geschichte
- Klassen:
- 11-13
- Schulform:
- Gymnasium
Das Konzept der Nation war im 19. Jahrhundert eine der maßgeblichen Grundlagen für die neue Ordnung, die in Europa nach 1789 geschaffen wurde. Die Idee, dass die (männlichen) Bürger eines Landes den Staat bilden und nicht etwa ein Monarch, setzte sich damals in Europa langsam flächendeckend durch. Zunächst wirkte die Nationalisierung der Staaten wie ein Schub für Zusammengehörigkeitsgefühl und Demokratisierung. Diese Reihe hat dabei die erste Phase der Nationsbildung zum Gegenstand. Anhand der Beispiele Frankreich, Polen und Deutsches Reich wird erläutert, wie in Europa die Nationalstaatsbildung ablief.
Kompetenzprofil:
- Klassenstufe: Klasse 11 – 13
- Dauer: 4 Unterrichtsstunden
- Kompetenzen: Arbeit mit Landkarten, Auseinandersetzung mit Staat und Nation, Nationalstaatsbildung Deutschlands, Polens und Frankreichs nachvollziehen, Gründe für die Entstehung von Nationen und Nationalstaaten verstehen
- Thematische Bereiche: Nation, Nationalismus, Nationalstaatlichkeit, europäischer Vergleich
- Medien: Texte, Mindmaps, Karten, Tabellen, Lieder, Reden
- Zusatzmaterialien: LEK, Glossar
Ziel dieser Unterrichtseinheit ist es, Ihren Schülern zum einen wesentliche historische Methodenkompetenzen wie die Kartenarbeit und die Analyse von Originalquellen zu vermitteln. Zum anderen sollen sie sich auf einem angemessenen Niveau bilingual mit der Nationalgeschichte Deutschlands, Polens und Frankreichs auseinandersetzen. Im thematischen Zentrum dieser Unterrichtseinheit steht dabei der Vergleich zwischen Deutschland, Polen und Frankreich im Hinblick auf die jeweils individuelle Problemstellung der nationalen Frage im 19. Jahrhundert. Weil die polnische Geschichte traditionell in den Bildungsplänen und darüber hinaus in den Lehrwerken einen weit kleineren Raum einnimmt als die französische, wird in dieser Einheit der Schwerpunkt auf das Fallbeispiel Polen gelegt und Frankreich nur vergleichsweise knapp behandelt. Dies erscheint auch deshalb vertretbar, da im Vorfeld bereits die Französische Revolution sowie im Anschluss die Erinnerungskultur im monarchischen Deutschland und im republikanischen Frankreich thematisiert werden. Im methodischen Zentrum der Einheit steht die Textarbeit, die im Geschichtsunterricht in der Praxis oft zu kurz kommt. Der Fokus auf die Arbeit mit Texten ist jedoch nicht nur von zentraler Bedeutung, weil sie zu den methodischen Grundfertigkeiten des Historikers und damit in den Geschichtsunterricht gehört, sondern vor allem weil heutige Schüler zunehmend Schwierigkeiten mit Textverständnis, Textanalyse und Textinterpretation zeigen. Im Hinblick auf die Kursstufe, aber auch vor dem Hintergrund der Debatte um Digitalisierung und „Fake News“, wappnet der kompetente Umgang mit Texten und die Fähigkeit zu kritischer Quellenanalyse die Jugendlichen für die außerschulische Welt. Die konsequente Einübung solcher Fertigkeiten in der Sekundarstufe I ist daher besonders wichtig.