Wer schreibt uns eigentlich vor, dass Lesen, Schreiben und Rechnen im schulischen Alltag nur durch Zuhören und Zuschauen, also über die Körperfernsinne in bewegungsarmer Ruhehaltung, im statischen Sitzen zu erfolgen haben?

Hinter jeder Zahl, jedem Buchstaben steht Bewegung: Sie haben eine Form, die über die Muskulatur erspürt und im Gehirn verankert wurde, damit sie in der Schreibbewegung wiederholt werden kann.

Jungen und Mädchen lernen nicht nur über visuelles und auditives Aufnehmen und kopfbestimmtes Bewältigen von Aufgaben, sondern ganz besonders durch körperlich-sinnliche und handlungsorientierte Erfahrungsmöglichkeiten.

Kinder wollen sich bewegen, d.h. der Unterricht und der Schulalltag müssen stärker die Bedürfnisse der Kinder berücksichtigen. Neurowissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass Bewegung positive Auswirkungen auf die Aufmerksamkeit und Gedächtnisleistung haben. Durch Bewegung werden Neuronale Netzwerke mit Bewegungsmustern entwickelt und geschaffen, auf die man zurückgreifen kann! Es wird eine Art „Enzyklopädie der Aktionen“ geschaffen.

Dieser Ratgeber zeigt auf, wie der Unterricht bewegter gestaltet werden kann und Unterrichtsinhalte/Themen mit und durch Bewegung unterstützt bzw. erschlossen werden können.

Schwerpunkt “Organisation”

• Begrüßen/Beginn und Beenden der Stunde
• Lehrer-/Schülervortrag und Zuhörhaltung der Schüler
• Verhalten der Schüler beim Lesen und Fragen bzw. Antworten
• Ausgabe von Arbeitsblättern und Kopien

Schwerpunkt “Methoden”

• Sitzkreis und Stehkreis
• Partner und Gruppenarbeit
• Rollenspiel und Unterrichtsgänge

Lerninhalte in den Fächern mit Bewegung unterstützen und erschließen: Deutsch – Mathematik – Sachunterricht – Erdkunde – Biologie

Der Lehrerratgeber veranschaulicht mit sofort umsetzbaren Beispielen die Rhythmisierung des Schulalltags mit Phasen der geistigen und körperlichen Beanspruchung sowie die positiven Auswirkungen auf den Unterricht und die gesamte Schulatmosphäre.