Treue – wem oder was gegenüber?
Liebe, Freundschaft und Sexualität
- Typ:
- Unterrichtseinheit
- Umfang:
- 26 Seiten (3,1 MB)
- Verlag:
- Mediengruppe Oberfranken
- Autor/in:
- Maiwald, Kristina
- Auflage:
- 1 (2021)
- Fächer:
- Ethik
- Klassen:
- 7-8
- Schulform:
- Gymnasium, Hauptschule, Realschule
Wer möchte schon in einer Welt leben, in der Verträge nichts gelten, es Korruption und Betrug gibt, Politiker ihr Fähnchen nach dem Wind hängen oder Menschen heute dein Freund und morgen dein Fein sind …? Wir schätzen Treue als ein hohes Gut, denn wo es Treue gibt, gibt es Beständigkeit, Vertrauen und Zuverlässigkeit: Wir können Menschen und Situationen besser einschätzen und erleben keine unguten Überraschungen. Doch im Namen der Treue geschahen und geschehen auch Untaten, die die Frage aufwerfen, ob Treue um jeden Preis ein Wert ist. In dem Kapitel Treue – wem oder was gegenüber? setzen sich die Schüler mit Beispielen für treues Denken und Handeln auseinander. Sie hinterfragen Motive, diskutieren (mögliche) Folgen und vollziehen nach, dass Treue nichts „wert“ ist, wenn damit z. B. unmenschliches Handeln gerechtfertigt wird. Kritisch zu reflektieren gilt es demnach, wem oder was gegenüber sich jemand treu verhält.
Kompetenzen und Unterrichtsinhalte: Die Schülerinnen und Schüler sollen
- sich über treues Denken, Fühlen und Handeln bewusst werden, indem sie dieses in verschiedenen Situationen (sich selbst, anderen oder „Sachen“ gegenüber) herausarbeiten,
- anhand von Synonymen nachvollziehen, dass wir Treue als zuverlässiges, verbindliches, beständiges, einschätzbares, verlässliches … Verhalten erleben,
- sich darüber bewusst werden, in welchen Lebensbereichen sie selbst „treu“ im obigen Sinne
sind (Marken, Musik, Vereine, Serien … und natürlich Menschen), - sich über die Bedeutung von Treue für das persönliche und gesellschaftliche Leben klar werden, indem sie sich mit gegenteiligem Verhalten auseinandersetzen (Veruntreuung von Geldern, sexuelle Untreue in der Partnerschaft, Betrug, Fälschung, flatterhafte Freunde, Korruption, …),
- nachvollziehen, welch Unrecht im Namen der Treue geschah und noch geschieht und sich anhand von Beispielen kritisch mit Treue auseinandersetzen,
- darüber nachdenken und -fühlen, wie sie selbst in „Zeiten der Unruhe“ (Konfuzius) – also in Situationen, die sie fordern, entweder sich selbst oder anderen gegenüber „treu“ zu sein – handeln würden,
- sich über ihr Verständnis von (sexueller) Treue in Paarbeziehungen bewusst werden und verschiedene Varianten – mit dieser umzugehen – kritisch diskutieren und
- dazu ermutigt und ermuntert werden, in Situationen, in denen sie gefordert werden, sich bewusst für „Treue oder Untreue“ zu entscheiden, immer wieder neu zu prüfen, sich kritisch hinterfragen, wem oder was gegenüber sie „Treue“ schenken, denn: „Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern, als ihr treu zu bleiben“ (Friedrich Hebbel).