Lektüren im Unterricht: Treichel - Der Verlorene

Literatur fertig für den Unterricht aufbereitet

Blick ins Material

Lektüren im Unterricht: Treichel - Der Verlorene

Literatur fertig für den Unterricht aufbereitet

Typ:
Arbeitsblätter / Unterrichtseinheit
Umfang:
62 Seiten (0,7 MB)
Verlag:
School-Scout
Auflage:
(2021)
Fächer:
Deutsch
Klassen:
11-13
Schulform:
Gymnasium

In dem autobiografisch geprägten Roman „Der Verlorene“ von Hans-Ulrich Treichel schildert ein namenlos bleibender Ich-Erzähler seine familiäre Situation in der Nachkriegszeit. Bestimmt wird das Familienleben des Ich-Erzählers von der Suche nach seinem älteren Bruder Arnold, der in den Wirren des Kriegsendes einer unbekannten Fremden anvertraut worden war.

Diese Unterrichtseinheit bietet umfangreiche und didaktisch aufbereitete Arbeitsblätter sowie Kopiervorlagen für den direkten Einsatz in verschiedenen Phasen der Lektürearbeit. Ein strukturierter und differenzierter Leseprozess wird dadurch angeleitet, die weitere Bearbeitung im Unterricht maßgeblich erleichtert. Aufgaben zur Interpretation leiten gezielt bei der Erarbeitung des Werkes an, die durch eine genaue Inhaltsangabe sowie tiefergehende Charakterisierungen unterstützt wird. Arbeitsblätter zur Leistungsüberprüfung sowie eine abschließende Klausur mit Erwartungshorizont und ausführlicher Musterlösung können zur Klausurvorbereitung sowie zur Selbstüberprüfung herangezogen werden.

Inhalt:

  • Didaktische Hintergrundinformationen
  • Zusammenfassung, Textanalyse & Interpretation
  • Charakterisierung der Hauptpersonen (Ich-Erzähler, Mutter, Vater, Herr Rudolph u.a.)
  • Arbeitsblätter zur Erarbeitung der Lektüre im Unterricht (Aufbau, Form, Personenkonstellation, Sprache & Inhalt von “Der Verlorene”)
  • Kompaktes Prüfungswissen in Frage und Antwort
  • Anregungen & Hinweise zur Erstellung von Klausuren
  • Direkt einsetzbare Klausur (Inhalt, sprachliche Gestaltung, Intention des Autors)


Textauszug:

In dem autobiografisch geprägten Roman „Der Verlorene“ von Hans-Ulrich Treichel schildert ein namenlos bleibender Ich-Erzähler seine familiäre Situation in der Nachkriegszeit. Bestimmt wird das Familienleben des Ich-Erzählers von der Suche nach seinem älteren Bruder Arnold, der in den Wirren des Kriegsendes einer unbekannten Fremden anvertraut worden war. Der Protagonist selbst hat seinen Bruder dadurch nie kennengelernt und möchte dies auch niemals tun. Er muss jedoch stets die massive Präsenz seines abwesenden Bruders wahrnehmen. Schnell wird das gestörte Verhältnis zwischen dem Ich-Erzähler und seinen Eltern deutlich, die mit dem Verlust ihres ältesten Sohnes Arnold nicht abschließen können und alles dafür tun, um diesen wiederzufinden. Scham- und Schuldgefühle in diesem Zusammenhang werden immer wieder sichtbar.

Der Roman „Der Verlorene“ zählt zu Treichels erfolgreichsten Werken. In diesem setzt er sich mit seiner eigenen Biographie auseinander. So gab es auch in seiner Familie einen verlorenen Sohn und Bruder, von dem er und seine Brüder erst kurz vor dem Tod ihrer Mutter erfahren hatten. „Der Verlorene“ ist folglich auch ein autobiographisches Werk, durch das sich der Autor mit seiner eigenen Geschichte auseinandersetzt. Gleichzeitig macht es auf die Folgen der Kriegszeit sowie deren Nachwirkungen aufmerksam und schildert berührend das Schicksal von gebrochenen Familienbiographien.

Ein autobiographisches Werk

Treichel benötigt gute zwei Jahre bis zur Veröffentlichung seines Werks. Fest steht, dass er seine eigene Geschichte mit diesem verarbeitet. So kann „Der Verlorene“ als autobiografisches Werk bezeichnet werden.

In Treichels Roman geht es um Trauer, Scham, Hoffnung und Enttäuschung verbunden mit dem Verlust eines Kindes, der den Eltern während des Krieges widerfahren ist und großen Einfluss auf das familiäre Zusammenleben von Vater, Mutter und jüngstem Sohn – dem Ich-Erzähler – hat. Ähnlich wie dem Ich-Erzähler scheint es auch dem Autor selbst ergangen zu sein, der wie sein Protagonist erst später von dem Schicksal seines verlorenen Bruders erfahren hat. Seine Eltern sind ebenfalls Vertriebene und haben die Nachkriegszeit miterlebt. Weiterhin heißt Treichels Vater Arnold, genau wie der Vater und der verlorene Sohn in seinem Roman. Erst kurz vor ihrem Tod erzählt ihm die Mutter von seinem Bruder, der verloren gegangen ist. Es gibt folglich einige Parallelen von „Der Verlorene“ zum Leben des Autors.

Somit weist das Werk deutliche autobiographische Züge auf. Treichel selbst gibt hierzu preis, dass er sich in seinem Roman mit eigenen Erfahrungen auseinandersetzt. Er arbeitet demnach seine eigene Familiengeschichte auf. Auch in anderen seiner Werke wird das Thema des Verlorenen aufgegriffen, wie bspw. in „Menschenflug“ und „Anatolin“.

Epoche

Der Roman „Der Verlorene“ erscheint 1998. Er ist folglich ein Werk der Gegenwartsliteratur bzw. Postmoderne. Wie für die Epoche typisch, handelt Treichels Werk von einem Verlust der Identität oder auch von einer gewissen fehlenden Orientierung. Der Ich-Erzähler befindet sich in einer solchen Krise bzw. Orientierungslosigkeit. Er scheint aufgrund des Verlusts seines Bruders keinen wirklichen Platz in der Familie zu haben. Die Eltern können diesen und die damit verbundene Tat nicht überwinden. Sie trauern und werden in ihrer Hoffnung, ihren ältesten Sohn wiederzufinden, immer wieder enttäuscht. All dies führt zu einer gestörten Kommunikation innerhalb der Familie, wie für ein Werk der Postmoderne ebenfalls typisch.

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Material-Nr.: 77609

Aus der Reihe Lektüren im Unterricht - Oberstufe und Abitur

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