Racism in the USA - A Short History
Bilinguale Geschichte
- Typ:
- Unterrichtseinheit
- Umfang:
- 49 Seiten (6,1 MB)
- Verlag:
- RAABE
- Auflage:
- 1 (2022)
- Fächer:
- Geschichte
- Klassen:
- 11-13
- Schulform:
- Gymnasium
Widersprüche ziehen sich wie ein roter Faden durch die US-amerikanische Geschichte. Einer der augenfälligsten ist der von Demokratie und Menschenrechten einerseits und einem historisch verwurzelten Rassismus andererseits. Diese Unterrichtseinheit erzählt die Geschichte des Rassismus in den USA und zeigt auf, wie das Erbe der Sklaverei die USA bis heute prägt.
Kompetenzprofil:
- Klassenstufe: 11–13
- Dauer: ca. 10 Stunden
- Kompetenzen: Zäsuren und Kontinuitäten in der Geschichte beurteilen; politische,
wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge analysieren; Denk- und Legitimationsmuster kritisch bewerten; Quellen analysieren; Statistiken analysieren und interpretieren - Thematische Bereiche: Geschichte der USA, Rassismus
- Medien: Texte, Bilder, Diagramme, Schaubilder
The Other Side of Modernity.
Im Sinne einer „Short History“ folgen die Materialien chronologisch dem Verlauf der Geschichte. Dabei behalten sie stets die Spannung zwischen menschenrechtlichem Anspruch und rassistischer Realität im Blick.
Zunächst wird die Epoche der Sklaverei behandelt. In einer ersten Begegnung – wahlweise über ein Bild und/oder einen Filmausschnitt – steigen die Lernenden in das Thema ein, wobei durchaus eine Emotionalisierung angedacht ist, um die Lerngruppe für die Brutalität der Sklaverei zu sensibilisieren und den Kontrast zu erhöhen, der durch den anschließend vorgestellten menschenrechtlichen Anspruch in der Unabhängigkeitserklärung entsteht. Im weiteren Verlauf erfolgt eine sachliche Analyse des Phänomens der Sklaverei auf mehreren Ebenen: rechtlich, ökonomisch, soziologisch und sozialpsychologisch.
Der Abschnitt über die Sklaverei ist breiter als der über die nun folgende Rassentrennung und wird möglicherweise mehr als zwei Unterrichtsstunden einnehmen. Die beiden Materialien zur Rassentrennung dürften dagegen etwas weniger Zeit beanspruchen.
Selbstverständlich sind die Materialien aber auch modular einsetzbar. Im Abschnitt zur Rassentrennung werden Verfassungszusätze zur Sklavenbefreiung und zur Gleichberechtigung der Afro-Amerikaner mit den Jim-Crow-Gesetze und der Doktrin des „Separate but Equal“ kontrastiert.
Die Begründung dieser Doktrin über den Fall „Plessy vs. Ferguson“ bietet eine gute Vergleichsbasis für den sehr ähnlich gelagerten Fall von Rosa Parks, von dem ausgehend im nächsten Abschnitt die Ära der Bürgerrechtsbewegung in den Blick genommen wird. Diese Ära endet mit dem Civil Rights Act von 1964 und dem Civil Voting Act von 1965, die endlich die rechtliche Gleichstellung der Afro-Amerikaner festschreiben.
Im letzten Abschnitt wendet sich der Blick auf die Gegenwart – auch hier wieder über eine Betonung der Spannung zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Die rechtliche Gleichstellung wird kontrastiert mit der gesellschaftlichen Realität, was zunächst über eine statistische Analyse erfolgt, in der die sozio-ökonomische (Chancen-)Ungleichheit der Afro-Amerikaner deutlich wird. Anschließend gehen die Lernenden den Ursachen in Form des heutigen „strukturellen“ bzw. „systemischen Rassismus“ auf die Spur. Im letzten Material wird die politische Instrumentalisierung rassistischer Stereotype thematisiert.
Eine Lernerfolgskontrolle, in der die Schülerinnen und Schüler ihr erworbenes Wissen reproduzieren und kritisch zu der historisch bedingten heutigen Lage des Rassismus in den USA Stellung nehmen, rundet die Unterrichtsreihe ab.
Wie bettet sich die vorliegende Einheit in den Lehrplan?
Als Beispiel seien die Vorgaben aus den Lehr- bzw. Bildungsplänen in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg genannt:
Im Bildungsplan Geschichte des Landes Baden-Württemberg ist die Unterrichtsreihe dem Inhaltsfeld „Wege in die (westliche) Moderne“ zuzuordnen, vor allem unter den Aspekten „Fenster zur Welt“ und „Modernisierung in den USA“. Mit den Widersprüchen zwischen Aufklärung und Rassismus liegt der Fokus hier natürlich auf den Ambivalenzen der Moderne.
Im Kernlehrplan Geschichte des Landes Nordrhein-Westfalen passt die Reihe zum Inhaltsfeld 3: „Die Menschrechte in historischer Perspektive“. Curriculare Anknüpfungspunkte bieten sich hier insbesondere beim „reflektierten historischen Zugriff auf die Grundlagen unseres heutigen Rechts-, Staats- und Freiheitsdenkens“ sowie bei den „Möglichkeiten und Grenzen“ der Menschen- und Bürgerrechte“ sowie der „Debatte um deren universelle Gültigkeit“.