Senecas "epistulae morales" (ep. 1, 16, 41)
Einführung in Wesen und Wirken der Philosophie
- Typ:
- Unterrichtseinheit
- Umfang:
- 49 Seiten (1,4 MB)
- Verlag:
- RAABE
- Auflage:
- 1 (2022)
- Fächer:
- Latein, Philosophie
- Klassen:
- 11-13
- Schulform:
- Gymnasium
Mit der Unterrichtseinheit Senecas epistulae morales (ep. 1, 16, 41) als Einführung in Wesen und Wirken der Philosophie werden Ihre Schülerinnen und Schüler in das Wesen und Wirken der senecanischen Philosophie eingeführt. Die Zusammenstellung der Briefe ep. 16, ep. 1 und ep. 41 zu einer Unterrichtseinheit ermöglicht eine Einführung in das Thema Individualphilosophie, die alle Kernbereiche des Themas berücksichtigt.
KOMPETENZPROFIL:
- Klassenstufe/Lernjahr: 11./12. Klasse
- Dauer: 15 Unterrichtsstunden + LEK
- Kompetenzen:
- 1. Textkompetenz: Verständnis der senecanischen Philosophie, Kenntnisse der Gattung Brief und ihres Wertes für die philosophische Abhandlung.
- 2. Kulturkompetenz: Kennenlernen der Philosophie als „Kunst der Lebensführung“, Verständnis stoischer Zentralbegriffe
- Thematische Bereiche: römische Philosophie, lateinische Prosa
Zu Seneca
Bei Seneca denkt man heute vor allem an praktische Ratschläge für die Lebensführung; und dies nicht nur wegen der Sentenzenhaftigkeit seiner präzis-kurzgehaltenen Aussagen. Es sind auch die anscheinende Nähe der philosophischen Aussagen zum Christentum sowie dessen auch außerchristlich adaptierte Ethik- und Moralvorstellungen, die den Zugang zu Seneca und dessen Werk erleichtern.
Und in der Tat drehte sich das literarische Wirken des um die Zeitenwende im spanischen Cordoba geborenen Seneca oft um die (stoische) Philosophie. Obwohl der Vater gleichen Namens uns als kritischer Rhetor überliefert ist, wandte sich Seneca nicht der Teildisziplin der Logik zu, sondern lieferte neben Ausflügen in die Physik (vgl. Naturales quaestiones) vor allem Beiträge zur Ethik ab.
Er gilt mit dem späteren Kaiser Mark Aurel (reg. 161–180 n. Chr.) und dem 50 Jahre nach Seneca schreibenden griechischen Philosophen Epiktet als bedeutendster Vertreter der sogenannten jüngeren Stoa. Diese philosophische Richtung war wegen ihrer Verbindung von elitärem Prädestinationsgedanken und damit unmittelbar verbundener aktiver Teilnahme am Gemeinwesen ungeheuer beliebt bei der vom aristokratischen Führungsgedanken geprägten Oberschicht (Senatoren, Ritter) der Römischen Republik und Kaiserzeit.
Zu den epistulae morales
In die Spätphase seines Lebens, bevor er der von Nero befohlenen Selbsttötung als angeblicher Mitwisser der Pisonischen Verschwörung im Jahre 65 n. Chr. Folge leistete, fallen seine pädagogisch angelegten Epistulae morales. Heute sind 124 der dialogisch gestalteten, an einen jüngeren Freund, einen ritterlichen Prokurator namens Lucilius gerichteten Briefe erhalten.
Sie reflektieren den Rückzug zur inneren Selbstfindung, indem sie die philosophische Frage nach dem glücklichen Leben mit dem Fortschreiten auf dem Pfad der Tugendhaftigkeit des Einzelnen verknüpfen und lebenspraktische Antworten auf spezifische Probleme (u. a. wahres Glück, Schmerz, Trauer, Tod) auf dem Weg dahin geben.