Sallusts moralische Geschichtsschreibung am Beispiel der Coniuratio Catilinae
Unterrichtseinheit Latein
- Typ:
- Unterrichtseinheit
- Umfang:
- 43 Seiten (2,3 MB)
- Verlag:
- RAABE
- Auflage:
- 1 (2022)
- Fächer:
- Latein
- Klassen:
- 11-13
- Schulform:
- Gymnasium
„Die Verschwörung Catilinas“ – ein Klassiker des Lateinunterrichts. Doch auf den ersten Blick erscheint dieser Aufstand, da schlussendlich gescheitert, nicht gerade erwähnenswert. Es sei denn, man betrachtet das zum Teil bissige Rekurrieren Ciceros, des damaligen Konsuls, auf seine so heroische Tat. Doch welche geschichtstheoretische Konzeption steckt hinter der Darstellung des Sallust, der nicht nur dieses Ereignis, sondern auch die Krisenphase und den Niedergang der Römischen Republik miterlebte? In dieser Reihe erarbeiten sich Ihre Schülerinnen und Schüler, wie Sallusts eigene politische Laufbahn an der Seite Caesars zum hohen moralischen Anspruch passt, den er in seinem Werk erhebt, und warum der Aufstieg Roms zur Weltherrschaft aus seiner Sicht für den Fall der Republik verantwortlich war.
Inhaltsverzeichnis:
- Fachliche Hinweise
- Methodisch-didaktische Hinweise
- Primär- und Sekundärliteratur
- M 1: Sallust – eine erhabene Persönlichkeit?
- M 2: Sallust – Biografie und Zeitgeschichte
- M 3: Die zwei Seiten des Sallust
- M 4: Die Wurzeln des sallustianischen Geschichtsbildes
- M 5: Die Aufgabe eines Historikers (Sall. Cat. 21, 1–2)
- M 6: Virtus et honos als Richtschnur des Handelns)
- M 7: Sallusts Ermahnung zu tugendhaftem Handeln (Sall. Cat. 1, 1–4)
- M 8: Ein Mensch ohne virtus? (Sall. Cat. 5, 1–8)
- M 9: Schlechte Moral in Friedenszeiten (Sall. Cat. 2, 3–6)
- M 10: Vor- und Nachteile der römischen Expansion
- M 11: Die Auswirkungen der Expansion (Sall. Cat. 10)
- M 12: Werteverfall und Niedergang (Sall. Cat. 10, 3–6)
- Lösungsvorschläge und Übersetzungen
Die Lektürereihe aus dem Bellum Catilinae Sallusts ist für die Oberstufe Latein nach vollständigem Abschluss der Lehrbuchphase, also für die Klassen 10 bis 12 konzipiert. Aus dem für die Erteilung des Latinums notwendigen Bereich der „Historiografie“ stammend, bietet sie die Einführung in die historiografische Methode des Geschichtsschreibers Sallust, der auf das griechische Vorbild Thukydides zurückgreift, aber auch angesichts seiner eigenen Biografie und Erfahrungen eigene methodische Wege geht. In Abgleich mit modernen Forschungserkenntnissen der Geschichtswissenschaft wird dieses methodische Verfahren von den Schülerinnen und Schülern ergründet und kritisch hinterfragt.
Grundsätzlich steht in den Stunden die eigenständige Entwicklung einer Fragestellung oder eines Leitthemas durch die Lernenden am Anfang, auf die sodann eine Lektürephase mit anschließender Auswertung und Sicherung erfolgt. Auch hier werden die wesentlichen Handlungsschritte seitens der Schüler vollzogen. Die Lehrkraft tritt demgegenüber als Impuls- und Ratgeber auf.
Da es in dieser Reihe insbesondere um die historiografische Methode geht, wird auf die sprachlichen Besonderheiten Sallusts, z. B. altertümliche Formen und Kasusendungen, kein tieferer Bezug genommen. Entsprechend ist der lateinische Text bei schwierigen, für die Lernenden nicht oder nur schwer erkennbaren Formen angepasst oder mit
Vokabelanmerkungen versehen. Bei den Übersetzungsverfahren wird auf verschiedene Vorerschließungsverfahren zurückgegriffen: Neben der inhaltlichen Vorerschließung mithilfe der Sammlung entsprechender Wortfelder werden die kolometrische Schreibweise sowie das Einrückverfahren genutzt. Hier setzen auch binnendifferenzierende Möglichkeiten an: Durch Vorgabe entsprechender Textstrukturen seitens der Lehrkraft können unterschiedliche Leistungsniveaus am gleichen Text arbeiten.