In der Unterrichtseinheit geht es um eine positive Fehlerkultur im Kunstunterricht. Die Unterrichtsbeispiele zeigen, wie durch kunstpädagogische Maßnahmen Darstellungsprobleme gelöst werden und wie man mit vermeintlich misslungenen Werken umgehen kann.

Jeder Kunstunterricht und jedes fachdidaktische Konzept zielen auf Gelingen. Doch für einen kreativen Gestaltungsprozess sind die Momente des Scheiterns oft sehr fruchtbar. In diesem Heft wird gezeigt, wie mit kunstpädagogischem Können, gezielter situativer und individueller Beratung auch auf ungewohnten Nebenwegen Prozess und Resultat gelingen können. Im MATERIAL-Teil geben renommierte Künstler:innen Auskunft zu ihrem Umgang mit dem Scheitern und zu ihren Strategien zum Gelingen in Konzept und Realisierung. Und auf weiteren MATERIAL-Seiten werden gescheiterte documenta-Projekte vorgestellt.

Inhaltsverzeichnis:

• Thema: Gelingendes Scheitern ist auch eine Lösung: Zum Scheitern in Kunst und Kunstpädagogik
• Unterrichtsbeispiele:
  • Die Lust am Scheitern: Ein Zeichenworkshop mit gewollten Hindernissen
  • Auf den Spuren des Misserfolgs: Lösungsstrategien bei Darstellungsproblemen
  • Scheitern und Chancen: Upgrading von „missratenen“ Werken
  • Reproduktiv scheitern: Rheologie statt Radierung
  • Der Fleck kriegt einen neuen Zweck! Die produktive Kraft des Scheiterns
• Kontext – Vom Scheitern lernen: Zur Erfolgsgeschichte des Misslingens
• Material:
  • Finanzielles Scheitern – Coop Himmelb(l)au
  • Bürokratisches Scheitern – Wolf Vostell
  • Ambitioniertes Scheitern – Haus-Rucker-Co.
  • Politisches Scheitern – Helen Mayer Harrison & Newton Harrison
  • Zugkräftiges Scheitern – Liliana Moro
  • Ewiges Scheitern – Arnold Bode
• Kontext II: „Schön ist’s, ‚in diesem Meer zu scheitern‘.“ Begriffe und Bilder des Scheiterns: ideengeschichtlich und zeitgenössisch verortet
• Kontext III: Kreativität und Scheitern: Positive Fehlerkultur im Kunstunterricht
• Unterrichtspraxis: Selbstgesteuertes Lernen mit der Methode „Lapbook“
• Diskussion: Wenn Formen Haltungen werden: Die Wiedergeburt der documenta aus dem Geiste des Kollektivs