Die Mittel des Erinnerns reichen von mündlichen Erzählungen und Schriftstücken über Bilder, Objekte, Tonaufnahmen bis zu Straßennamen, Monumenten, künstlerischen Formen und Medien wie dem Theater. Dabei werden Erinnerungen wachgehalten und vor allem Gemeinschaften erzeugt. Neben dem Was geht es dabei immer auch um die Frage danach, wie mit welchen (künstlerischen) Mitteln das Erinnern verhandelt und vorgestellt wird.

Die Beiträge dieser Ausgabe spannen einen breiten Bogen über die Grundlagen, die pädagogischen und geschichtsdidaktischen Bedeutungen sowie die künstlerischen bzw. theatralen Potenziale der sehr menschlichen Eigenschaft des Erinnerns. Sie werden u. a. fiktive Zeitzeugen oder die Furien des Erinnerns kennenlernen, aber auch Anregungen zu Methoden des Erinnerns im kreativen Schaffensprozess erhalten. Herausforderungen wie die Darstellung der Shoah werden ebenso thematisiert wie ein Projekt, das einen hundertjährigen Frieden feiert.

Inhaltsverzeichnis:

• Kontext:
  • Thema: Es ist nicht einfach mit dem Erinnern … Ein Gedankenaustausch auf der Suche nach einem Einstieg
  • Theaterwissen:
    • Spuren suchen und Lücken füllen – Erinnern als künstlerische Praxis im Theater
    • Eine Frage der Darstellung: Theatrales Erinnern an Nationalsozialismus, Holocaust und Shoah
    • Nicht einfach konservierbar: Theaterwissenschaft und ihre Methoden des Erinnerns
  • Nachgefragt:
    • Ein Blick hinter den Vorhang: Zur (Un-)Sichtbarkeit der Zuweisung von Zeitzeugenschaft
    • An was werden wir uns erinnern? Impulse der Geschichtsdidaktik für die schulische
      Theaterpädagogik
    • Berlin, wir fahren nach Berlin: Das ttj-Festival im Spiegel persönlicher Erinnerungen
  • Pädagogik:
    • Erinnern Sie sich? Die „Grammatik des Schultheaters“ als impliziter Erinnerungsinhalt
  • Außenblick:
    • Unbedingt erinnern! Über die „Furien des Erinnerns“ der Frl. Wunder AG
• Praxis:
  • Wie amphibische Weltenwechsler: Ein deutsch-dänisches Abstimmungsschauspiel entsteht
  • Räume des Erinnerns: Kurze Anregungen aus kollektiven Erprobungen
    **Know How:
    • Das Theater- und Probenfoto: Kurze Einblicke in den Einsatz eines multifunktionalen Werkzeugs – Was macht das „Wesen“ des Fotos für das Theater aus? Welche seiner Merkmale sind für das Generieren von Erinnerungen evident? Und welchen Zweck und welche Funktionen können Fotos für die Theaterarbeit erfüllen?
    • Fluch – Schicksal – Selbstbestimmung? Erinnerung an den Mythos „Antigone“
    • Nach dem Spiel ist vor dem Spiel: Probenprozesse festhalten
  • Inszenierung:
    • Wie kann ich stehen in einer Welt, die kippt? Fragen an eine Generation, die 1989 jung war
• Magazin:
  • Rezensionen
  • Studium: Theater, Spiel und Performance an der Europa-Universität Flensburg: Seit September 2021 füllt sich jeden Dienstag und Donnerstag der große Probenraum der Bühnenwerkstatt der Europa-Universität Flensburg (EUF) mit jungen, fröhlichen Gesichtern. Hier, in einer umgebauten Turnhalle, proben sie: die ersten Studierenden des neuen Studiengangs “Darstellendes Spiel/Theater der Abteilung Darstellendes Spiel, Theater, Performance” der Europa-Universität Flensburg.
• Kartei „Impulse für die Theaterarbeit“:
  • 4 DIN-A4-Karteikarten mit folgenden Themen:
    • Übung 1: Spurensuchende I (spielerische Variante)
    • Übung 2: Spurensuchende II (persönliche Variante)
    • Übung 3: Spurensuchende III (dokumentarische Variante)
    • Erinnern als Brief