Stabilität der Preise: Inflation, Deflation, Preisstabilität
Arbeitsblätter mit Lösungen
- Typ:
- Unterrichtseinheit
- Umfang:
- 18 Seiten (3,1 MB)
- Verlag:
- BizziNet
- Autor/in:
- Markmann, Monika
- Auflage:
- 1 (2023)
- Fächer:
- Sowi/Politik, Wirtschaft
- Klassen:
- 9-13
- Schulform:
- Gymnasium, Realschule
Seit dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine hat die Teuerung in Deutschland und in anderen Ländern sprunghaft zugenommen. Bereits 2021, als die Wirtschaft nach der Beendigung der Lockdowns wieder Fahrt aufgenommen hatte, war das Preisniveau deutlich gestiegen. Noch ein Jahr zuvor, im Corona-Krisenjahr, sank die Inflationsrate, unter anderem aufgrund der Mehrwertsteuersenkung sowie der zeitweise sinkenden Mineralölpreise. Während 2020 eher von Deflation gesprochen wurde, hatte die Inflation die deutsche Wirtschaft 2022 fest im Griff. Für Währungshüter gilt eine Inflationsrate von knapp unter 2 % als Preisstabilität. Mit einer Inflationsrate von 7,9 % im Jahresdurchschnitt 2022 ist die Politik also alles andere als zufrieden. Stabile Preise sind eines der Hauptziele der Wirtschaftspolitik, da sie Bürgern, Unternehmen und dem Staat Planungssicherheit verschaffen. Drei Arbeitsblätter führen schülergerecht am Beispiel der aktuellen Preisentwicklungen an Begriffe wie Inflation, Deflation und Preis-stabilität heran.
3 Arbeitsblätter: Inflation, Deflation, Preisstabilität:
Die meisten Menschen haben bestimmte Wünsche und Vorstellungen über ihre Zukunft. Sie möchten an der Gesellschaft teilhaben, einen Beruf ausüben, Geld verdienen und sich Konsumwünsche erfüllen. Preisstabilität erleichtert die Planbarkeit von kurzfristigen Konsumausgaben ebenso wie von langfristigen Anschaffungswünschen wie beispielsweise einer Immobilie. Unternehmen investieren oder stellen Mitarbeiter ein, wenn sie über einen gewissen Planungshorizont prognostizieren können, ob die am Markt erzielbaren Preise für ihre Produkte stabil sind. Preisstabilität ist daher eines der wirtschaftspolitischen Ziele der Bundesregierung zur Förderung von Freiheit, Wohlstand, Gerechtigkeit und Sicherheit in der Gesellschaft. Die drei Arbeitsblätter und Schaubilder beschäftigen sich grundlegend mit dem Phänomen der Inflation, der Messung von Inflation und den aktuellen Tendenzen bei der Preisentwicklung.
Schaubilder: Verbraucherpreisindex und Inflationsraten:
So paradox es klingt, aber eine Inflation von null Prozent ist aus Sicht der Zentralbank keine Preisstabilität. Das ist den Währungshütern schon viel zu nah an einer möglichen Deflation. Optimal aus Sicht der EZB ist eine Inflationsrate von knapp unter 2 %. Demnach waren die Jahre 2013-2016 geprägt von Sorgen vor einer möglichen Deflation. Die EZB steuerte mit einer massiven Geldmengenausweitung dagegen. So war es auch 2020 während der Corona-Krise. 2021 und 2022 zog die Inflation dagegen rasant an. Die beiden Schaubilder zeigen den Verbraucherpreisindex der letzten Jahre, sowie die jährlichen Inflationsraten.
Kompetenzen:
Ziel der Materialien ist es, dass die Schülerinnen und Schüler die Bedeutung der Preis-stabilität als wirtschaftspolitisches Ziel verstehen sowie die Begriffe Inflation und Deflation und die Berechnung der zugehörigen Messgrößen korrekt erläutern und anwenden können.
- Die Schülerinnen und Schüler erkennen die Bedeutung stabiler Preise für das Wirtschaftsgeschehen, beispielsweise für die Planbarkeit von Konsum- und Investitionsentscheidungen.
- Sie unterscheiden die Begriffe Inflation, Deflation und Preisstabilität und erläutern die Auswirkungen, die von einer hohen Inflation einerseits sowie einer Deflation andererseits auf andere wirtschaftspolitische Ziele wie z.B. ein angemessenes Wirtschaftswachstum oder eine hohe Beschäftigung ausgehen.
- Die Schülerinnen und Schüler skizzieren kurz aktuelle Inflationsentwicklungen und identifizieren Preistreiber, die Einfluss auf die gegenwärtige Teuerungsrate ausü-ben.
- Sie verstehen, auf welche Weise das Statistische Bundesamt mit Hilfe eines Warenkorbs die Teuerungsrate misst und führen eigene Berechnungen anhand des Verbraucherpreisindex durch.
- Sie begreifen, dass es sich bei dem vom Statistischen Bundesamt verwendeten Warenkorb um eine Zusammenstellung nach durchschnittlichen Verbrauchsgewohnheiten handelt und die individuelle Teuerungsrate eines Haushalts sich von der durchschnittlichen unterscheiden kann.
- Sie ermitteln die persönliche Inflationsrate für verschiedene Haushaltstypen und erfahren, dass eine hohe Inflationsrate insbesondere für ärmere Haushalte problematisch ist.
Materialien:
- Übersicht
- Hinweise für die Lehrkraft
- Materialien
- Arbeitsblatt 1: Inflation, Deflation, Preisstabilität
- Arbeitsblatt 2: Wie wird Inflation gemessen?
- Arbeitsblatt 3: Wird die Inflation von allen Haushalten gleich wahrgenommen ?
- Hinweise zu den Materialien und Lösungen
- Verwendete Quellen und weiterführende Literatur