Musik: Vom Song zum Track - Wandlungen des Pop
Musik und Gesellschaft
- Typ:
- Unterrichtseinheit
- Umfang:
- 50 Seiten (54,7 MB)
- Verlag:
- RAABE
- Auflage:
- 1 (2023)
- Fächer:
- Musik
- Klassen:
- 10-13
- Schulform:
- Gymnasium
Im Verlauf der 1970er Jahre begann sich im Bereich der Populären Musikkultur ein grundlegender Wandel zu vollziehen. Dies lässt sich zunächst anhand der verstärkten Verwendung elektronisch erzeugter Klänge sowie der Entwicklung vom Song zum Track ablesen, ging jedoch einher mit Veränderungen der Modi der Produktion, Distribution und Rezeption von Populärer Musik und dem Aufkommen des DJ/Producers als neuen Startypus.
Diesen Entwicklungen hin zur Entstehung einer musikalisch auf tanzbaren Tracks und der Verwendung von Samples basierten DJ-Culture soll mit dieser Unterrichtsreihe nachgegangen werden, die Analyse mit musikalischer Praxis verbindet.
KOMPETENZPROFIL:
- Klassenstufe: 10–13
- Dauer: 16 Unterrichtsstunden
- Kompetenzen: Produktion, Rezeption und Reflexion von Musik
- Thematische Bereiche: Populäre Musik, Musik und Gesellschaft, Musikkulturen erschließen
- Klangbeispiele
INHALT:
- Tracks und popmusikalischer Wandel: Hörende Annäherung an die Thematik, erstes Sammeln von Merkmalen von Tracks in Abgrenzung zu Songs
- Aufbau von Popsongs: Beispiel „Another Day in Paradise“
- Groove als konstitutives Element afro-amerikanischer Musik: Beispiel “Cold Sweat” von James Brown
- Aufbau und rhythmische Gestaltung von Pattern-basierter Musik: Beispiel „Papa was a Rolling Stone“ – The Temptations
- Reduktion als Gestaltungsprinzip Populärer Musik: „Love Machine“ auf „World of Today“ – ein Welthit aus Deutschland
- Klangliche und sonstige Gestaltung von Pattern-basierter Musik: “I feel Love” und die Geburt des House
- Adaption und Rekontextualisierung in der Populären Musik: „Rappers Delight“ – aus Disco wird Rap
- Techno-Tracks Made in Frankfurt: “D-Droid”
- Adaption und Rekontextualisierung in der Populären Musik II: Madonnas “Music” sowie Auseinandersetzung mit Remixes
- LEKs:
- DJ-Music und DJ-Culture
- Erstellen eines eigenen Tracks oder Remixes
Die hier vorgestellte Unterrichtseinheit stellt zunächst einen exemplarischen Song vor. Dieser hat eine Verse-Chorus-Bridge-Form, die möglichst auch praktisch umgesetzt werden soll. Anschließend zeichnet die Einheit die Entwicklung des Tracks aus dem Song heraus anhand exemplarischer Musikstile nach, wobei sich analytische und musikpraktische Anteile gerade im Hinblick auf das Phänomen des Groove möglichst ergänzen sollten.
Dabei könnten gerade hinsichtlich der instrumentalen Realisation individuelle Schwerpunkte gesetzt werden. Auch darüber hinaus kann sowohl die Anzahl der Beispiele als auch deren Reihenfolge verändert werden – im letzteren Fall erscheint es jedoch wichtig, trotzdem auf die gegebene chronologische Dimension hinzuweisen.
Aufgrund der vorgeschlagenen Mischung aus hörendem Erschließen, musikbezogener Analyse und Impulsen zu weitergehenden theoretischen Reflexionen in Verbindung mit eigener musikalischer Umsetzung, ist die Einheit dem musikpädagogischen Ansatz des Doing Popkultur zuzuordnen. Eigene Variationen oder auch Adaptionen sind daher ausdrücklich erwünscht. Dies kann auch mithilfe von Musiksoftwares erfolgen, zumal Tracks ebenso produziert werden.
Weitere didaktische Optionen ergeben sich aus der möglichen Einbeziehung der visuellen Ebene, wozu die verwendeten Videolinks um andere Beispiele ergänzt werden könnten. Des Weiteren erscheinen tänzerische Umsetzungen sehr sinnvoll, da sie den Inhalten entsprechen und das Phänomen des Grooves auch körperlich erfahrbar machen. Dementsprechend kann das aktive Singen und Musizieren ebenfalls mit tänzerischen Elementen kombiniert werden.