Anwenden, das bedeutet gebrauchen, übertragen, auf etwas beziehen, in neue Strukturen stellen, in der Brauchbarkeit prüfen. Dabei denkt man zunächst vorschnell an die praktische Umsetzbarkeit und Anwendung im tatsächlichen alltäglichen Lebensvollzug. Diese Anwendung von Gelerntem – etwa der Gebrauch der Vokabeln einer Fremdsprache – ist jedoch nur die eine Facette des Begriffs „Anwenden“. Sie richtet sich eher nach außen hin auf den Praxisvollzug.

Die hier durch den Einsatz des methodischen Lernprozessprotokolls unterstützte Ebene der Anwendung zielt auf den Lernprozess selbst ab und ist gleichsam eine Lernstrategie. Die Schülerinnen und Schüler werden sich im selbstreflexiven Lernen bewusst, wie sie zu einer Erkenntnis gelangt sind. Häufig stehen nur inhaltliche Lernergebnisse im Vordergrund. Die Frage „Wie bin ich zu diesem Ergebnis gekommen?“ wird oft vernachlässigt. Dabei ist gerade sie es, die dem Schüler hilft, eigene Lernprobleme zu entdecken. Ansonsten droht der Lerninhalt nur oberflächlich erworbenes Wissen zu bleiben. Der Weg zum Wissen wird dann nicht deutlich und bietet keine nachhaltige Lernhilfe. Das methodische Lernprozessprotokoll zeichnet den methodischen Weg zum Lernergebnis auf. Dabei ist wesentlich, dass jeder methodische Schritt erkannt und notiert wird. Nur so erkennen die Schülerinnen und Schüler, an welcher Stelle sie aus welchen Gründen dem Lernprozess nicht folgen konnten. Erst in der Reflexion über den Weg des Lernens wird klar, wo die Verständnisschwierigkeiten lagen.

Inhalt:

• Methode (4 Seiten)
• Praxisbeispiel »Fair Trade – für eine gerechtere Welt«

Kompetenzentwicklung: Die Schülerinnen und Schüler sollen

• inhaltliche und methodische Lernergebnisse unterscheiden,
• methodische Lernschritte erkennen und in der Abfolge aufnotieren,
• die Abfolge in ein methodisches Lernprozessprotokoll eintragen,
• Lernstrategien entwickeln, indem sie methodische Lernprozesse auf andere Inhalte übertragen.