Rückschlagspiele: Spielerische Hinführung zum Tennis

Absichtliches Handspiel von Zverev & Co

Blick ins Material

Rückschlagspiele: Spielerische Hinführung zum Tennis

Absichtliches Handspiel von Zverev & Co

Typ:
Unterrichtseinheit
Umfang:
17 Seiten (2,3 MB)
Verlag:
RAABE
Auflage:
1 (2021)
Fächer:
Sport
Klassen:
7-10
Schulform:
Gymnasium, Hauptschule, Realschule

Tennis ist eine sehr komplexe Sportart, da die Fluggeschwindigkeit, die Flugkurve sowie der richtige Treffpunkt des Balls richtig eingeschätzt werden müssen. Zudem muss die eigene Position (Abstand zum Ball) sowie die Ausholbewegung beim Schlagen berücksichtigt werden. Das Zusammenspiel von Koordination und Wahrnehmung, was zu unterschiedlichen Anforderungsbereichen führt, wird methodisch durch verschiedene Spiel- und Übungsformen vermittelt. Anfangs wird die Hand als Schlag- oder Fanggerät verwendet und erst im zweiten Schritt kommt ein Schläger zum Einsatz (GOBA- oder Paddleball-Schläger, Speckbrett, Softball- oder Tennisschläger u. a.), da die AugeHand-Koordination (Schläger als Verlängerung der Hand) die größte Schwierigkeit beim Erlernen des Tennisspiels darstellt. Dies benötigt viel Übungs- bzw. Spielzeit. Fast parallel dazu läuft der Lernprozess des Zusammenspiels (mit Partner) ab, was bei den Schülerinnen und Schülern dazu führen soll, zielgerichtet zu spielen.

Um die Spielfähigkeit (Anwenden von taktischen Fähigkeiten und technisch-taktischen Fertigkeiten in komplexen Spielhandlungen) beim Tennis zu erlangen, ist es entscheidend, die Spiel- und Übungsformen dahingehend aufeinander abzustimmen, dass sowohl miteinander (kooperatives Spiel) als auch gegeneinander (Wettkampfspiel) gespielt werden kann. Primär steht die individuelle Spielhandlung im Fokus, explizite Technik- und Taktikschulungen dienen lediglich als Hilfe bei der Ausgestaltung des Spiels. Die spielerischen Übungsformen sollten prinzipiell als freudvolles Zusammenspiel zwischen den Lernenden betrachtet werden (hedonistisches Prinzip) und kreative Lösungen ermöglichen, denn diese fördern wiederum die individuelle Spielfähigkeit.

Eine verbesserte Spielfähigkeit wird durch eine verbesserte Schlagsicherheit erzielt, weshalb die Schlaggenauigkeit (z. B. unter Präzisionsdruck) eine entscheidende Rolle einnimmt. Dies kann durch verschiedene Spiel- und Übungsformen, die als Ziel haben, den Ball möglichst lange im Spiel zu halten (z. B. unter Zeitdruck) oder eine hohe Trefferquote in kurzer Zeit zu erreichen, ermöglicht werden.

Die Lehrkraft sollte daher immer großen Wert auf eine hohe „Schlagzahl pro Unterrichtsstunde“ legen und die Schülerinnen und Schüler durch exploratives Lernen die Basis selbst schaffen lassen, vielfältige Erfahrungen mit unterschiedlichen Schlaggeräten zu sammeln. Die Hauptaufgabe der Lehrkraft besteht im Kreieren von Spielsituationen (kognitiv-motorische Aktivierung), welche die Lernenden koordinativ und technisch weder über- noch unterfordern, und gleichzeitig ein exploratives Lernen zulässt (Zugang zu unterschiedlichen Lösungen).

Zur Durchführung der Unterrichtseinheit ist es – wie oben bereits erläutert – unerlässlich, die
methodischen Lernwege an das Spielniveau der Schülerinnen und Schüler anzupassen, damit diese Spaß und Motivation im und am Spiel erleben. Somit soll durch die spielgemäße Methode (ganzheitliches Vorgehen) von Anfang an ein gemeinsamer Ballwechsel ermöglicht werden, bei dem auch gruppendynamische Prozesse und ein angemessenes Sozialverhalten der Lernenden (Stichwort „Inhibition“) geschult werden.

Der Stundenaufbau und -ablauf:

Der Stundenaufbau erfolgt nach vorliegendem Schema (Zeitangaben sind Richtwerte):
Einstieg/Erwärmung:

  • Vielseitige Bewegungsschulung parallel auf zwei Spielfeldern (ca. 10 Minuten).
  • Vielseitige Aufgaben/Spiele mit Spielgeräten/verschiedenen Schlägern (ca. 15 Minuten).
  • Hauptteil: Altersgerechte Spiel- und Übungsformen (ca. 30 Minuten).
  • Abschluss: Abschlussspiele, die neu Erlerntes fordern/fördern (ca. 20 Minuten).

Relevant ist außerdem die vorausschauende Organisation im Hinblick auf …

  • … die Nutzung der zur Verfügung stehenden Sporthallenfläche.
  • … die Nutzung der vorhandenen Materialien (Bänke, Kästen usw.).
  • … die Anzahl der Schlaggeräte, Bälle und entsprechende Trefferflächen.
  • … Variationen der Schlag- und Fanggeräte (z. B. GOBA- oder Paddleball-Schläger, Scoop-Schläger, Speckbrett u. v. m.).
  • … situative Regelanpassungen, um ein (Miteinander-)Spielen zu ermöglichen (z. B. der Ball darf zweimal aufspringen oder berührt werden).

KOMPETENZPROFIL:

  • Klassenstufe: 7–10, Anfänger
  • Dauer: 4 Doppelstunden
  • Kompetenzen: Spiel- und Wahrnehmungsfähigkeiten verbessern; den idealen Treffpunkt reflektieren und zielgerichtet spielen; kooperieren, wettkämpfen und sich verständigen
  • Thematische Bereiche: Spielfähigkeit, Rückschlagspiele, Tennis
  • Medien: Übungs- und Stationskarten

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