Die Wiedervereinigung im Film Good Bye, Lenin!
Utopie und Wirklichkeit - im 20./21. Jahrhundert
- Typ:
- Unterrichtseinheit / Filmanalyse
- Umfang:
- 31 Seiten (0,8 MB)
- Verlag:
- RAABE
- Auflage:
- 1 (2020)
- Fächer:
- Geschichte
- Klassen:
- 9-11
- Schulform:
- Gymnasium
Diesen Film in seiner Vielschichtigkeit und Ironie, mit seinen vielfältigen Motiven und Themen wirklich vollständig zu erfassen, würde den Rahmen des Geschichtsunterrichts sprengen. Deshalb soll sich hier auf zwei Motive beschränkt werden: die Lüge, die durch die Präsentation glaubhaft wird, und die Utopie, die Alex entwickelt.
Die Einheit beginnt mit einer kurzen Wiederholung der Geschichte der deutsch-deutschen Teilung, die bei ausreichendem Wissensstand der Klasse gegebenenfalls auch ausgelassen werden kann. Für diese sind zwei Unterrichtsstunden anberaumt, diese kann jedoch auch auf eine Stunde gekürzt werden, indem Sie einen Teil davon als Hausaufgabe erledigen lassen.
Für den Film und seine inhaltliche Besprechung sind im Anschluss daran zwei Doppelstunden vorgesehen. Da der Schwerpunkt nicht auf der Filmanalyse an sich liegt, fällt dieser Teil eher knapp aus und fokussiert hier vor allem das globale Verständnis des Films und der Protagonisten sowie deren Beziehungen untereinander.
Im Anschluss daran geht es um das Thema Lüge, Wahrheit und Utopie. Nach einem gemeinsamen Einstieg zum Thema Wahrheit und Lüge beschäftigen sich die Lernenden mit dem Thema Utopie und untersuchen dazu in drei Gruppen die Nachrichtensendungen, die Alex für seine Mutter dreht. Nachdem sie die Ergebnisse in der Klasse vorgestellt haben, entwerfen die Schülerinnen und Schüler dann in den Gruppen ihre eigenen Utopien für die ideale Gemeinschaft, die dann in der Klasse diskutiert werden. Dieser Teil der Einheit kann je nach Bedarf zwischen einer und zwei Doppelstunden dauern.
In diesem Beitrag geht es nicht darum, den Ablauf des Kalten Krieges oder eine genaue Chronologie der DDR zu erarbeiten. Vielmehr geht es zum einen um die Wendezeit und ihre Auswirkungen auf die Menschen im Osten Deutschlands und zum anderen um die punktuelle Betrachtung von Aspekten des Lebens in und nach der DDR anhand von Alex’ Lügen im Film. Das wären zum einen wirtschaftliche Aspekte nach der Wende, also die Verdrängung der Planwirtschaft durch den Kapitalismus, wofür die Szene mit der Enthüllung des Coca-Cola-Plakats die Grundlage bildet, dann die Fluchtbewegungen von Ost nach West, die auf Alex’ Lüge der Ankunft der BRD-Flüchtlinge in Berlin basiert, und zu guter Letzt die Wiedervereinigung und die Übernahme der Marktwirtschaft in der ehemaligen DDR und Alex‘ Vision von einem Sozialismus, der die Menschen anzieht.
Die Unterrichtseinheit ist für Lernende der 10. Jahrgangsstufe konzipiert, die also idealerweise bereits ein Grundwissen zum Kalten Krieg erarbeitet haben.
KOMPETENZPROFIL:
- Klassenstufe: 10
- Dauer: 10 Unterrichtsstunden
- Kompetenzen: Sachkompetenz, Urteilskompetenz
- Thematische Bereiche: Film „Good Bye, Lenin!“, DDR, Mauerfall, Wendezeit, Treuhand, Flucht
- Medien: Texte, Bilder