Thomas Morus - Utopia

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Thomas Morus - Utopia

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Typ:
Interpretation / Unterrichtseinheit
Umfang:
40 Seiten (2,6 MB)
Verlag:
Vandenhoeck & Ruprecht
Autor/in:
Blank-Sangmeister, Ursula
Auflage:
(2010)
Fächer:
Latein
Klassen:
11-13
Schulform:
Gymnasium

Das Wort »Utopie« (»die Nicht-Örtlichkeit«), das es in fast allen Sprachen der Welt gibt, geht zurück auf den Titel eines Werkes, das Thomas Morus zu Beginn des 16. Jahrhunderts verfasst hat: De optimo rei publicae statu deque nova insula Utopia.

Während wir mit »Utopie« etwas bezeichnen, was es nicht gibt, aber vielleicht
geben könnte oder sollte, tut Thomas Morus so, als existiere die Insel Utopia tatsächlich: In einer Rahmenhandlung erzählt er, dass er 1515, anlässlich einer Delegation, in Antwerpen einen Seemann, Raphael Hythlodeus, kennengelernt habe. Dieser hatte angeblich den berühmten italienischen Entdecker Amerigo Vespucci auf seinen Weltreisen begleitet und sich später auf eigene Faust in der Neuen Welt umgesehen. Bei dieser Gelegenheit sei er, so erzählt Raphael dem Autor, auch zur bislang völlig unbekannten Insel Utopia gekommen, habe dort einen idealen Staat angetroffen und fünf Jahre in diesem Paradies gelebt.

Zurückgekehrt sei er nur, um die Welt der Utopier auch in Europa bekannt zu machen. Im zweiten Buch seiner Utopia, aus dem wir hier Ausschnitte präsentieren, gibt Thomas Morus den Bericht Raphaels über jenes ferne Land in direkter Rede wieder.

Das 16. Jahrhundert ist das Zeitalter der Entdeckungen, des Humanismus und der Reformation und Morus’ Utopia, ein Klassiker der politischen Philosophie,
ist ein Werk seiner Zeit. Wenn der Autor ein Stück der (wunderbaren) Neuen
Welt schildert, kann er sich des Interesses seiner Zeitgenossen sicher sein.

Daneben ist die Utopia auch dem Humanismus verpflichtet: Bekanntlich haben die Humanisten die Antike, ihre Literatur und ihr Menschenbild, neu entdeckt und sie zum Anlass genommen, sich mit der eigenen Gegenwart auseinanderzusetzen.

Die gesellschaftspolitischen Überlegungen, die hier von Raphael vorgetragen werden, stehen in der Tradition der antiken Staatsphilosophie und sind ohne Platons Politeia (Über den Staat) nicht denkbar. Sie üben direkte und indirekte
Kritik an den bestehenden politischen, sozialen und religiösen Verhältnissen
und entwerfen ein ideales Gegenmodell. Inwieweit allerdings Morus selbst die überaus positive Bewertung Utopias, die er seiner Figur Raphael in den Mund legt, teilt, ist in der Forschung umstritten.

Der Einfluss der Utopia auf die europäische Geistesgeschichte war gewaltig – vor
allem seine »kommunistischen« Passagen (z.B. Abschaffung des Privateigentums) – haben den Marxismus-Leninismus entscheidend beeinflusst.

Um Ihnen die Arbeit mit den Texten zu erleichtern, sind wir folgendermaßen
vorgegangen:

  • Die Sätze sind nach Sinneinheiten gesetzt.
  • In der rechten Spalte sind unbekannte Vokabeln erklärt.
  • Zu jedem Textabschnitt finden Sie im Anhang eine Auswahl von Lernvokabeln: Wörter, die zum Aufbauwortschatz gehören oder solche, die
    mehr als dreimal in der Textsammlung belegt sind. Auch einige – vielleicht weniger bekannte – Vokabeln des Grundwortschatzes sind aufgeführt. Am Ende des Heftes sind sie noch einmal alphabetisch zusammengestellt.
  • Fragen und Aufgaben helfen, die Texte zu verstehen und zu erschließen. Diesem Ziel dienen auch die Abbildungen und deutschen Informationstexte.

Der Text wurde vor etwa 500 Jahren geschrieben, und natürlich ist vieles zeitbedingt, trotzdem bietet er – wie Sie bei der Leküre dieses Heftes hoffentlich feststellen werden – noch immer viel Stoff zur Diskussion.

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Material-Nr.: 51697

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