Richtig Schreiben lernen: Leseschwäche ist kein Schicksal! Sehr oft ist “Legasthenie” ein unerwünschter Nebeneffekt der modernen Lese- und Schreiblernmethoden im ersten Schuljahr.

Nicht jede Lernmethode eignet sich für jedes Kind. Heute wird viel Wert darauf gelegt, dass Kinder von Anfang an ganzheitlich arbeiten. Sie schreiben mit Anlauttabellen Wörter und Sätze. Das überfordert einige Kinder. Diese benötigen den festen Rahmen, den allein ein systematischer Lese- und Schreiblernkurs bieten kann: bei systematischer Erarbeitung der Buchstaben und Silben, beim Zergliedern von Wortganzen in Teile.

Um einem leseschwachen Kind nachhaltig zu helfen, wird man das Zergliedern von Wortganzen nachholen müssen. Zielloses “Herumhopsen mit Spaß” oder langweiliges mechanistisches Üben mittels Wortlisten etc. führen noch tiefer in die Verwirrung hinein. Legasthene Kinder benötigen einen festen Übungsrahmen und ein Konzept, das ständige Abwechslung strikt vermeidet. Die Wiederholung sprachlicher Elemente im gleichen Rahmen mit wechselnden Inhalten ist hier allein zielführend. Und: das Kind kann dies nicht allein aus sich heraus leisten. Es benötigt die geduldige Begleitung durch einen Erwachsenen, der ermutigt und fordert zugleich.

Diese Unterrichtseinheit trägt dieser Erkenntnis Rechnung. Grundlage des Übens ist das Zergliedern von Wortganzen in Silben. Das Kind wird beim Üben mit allen Sinnen aktiv: es hört zu, liest laut, rhythmisiert beim Sprechen, zeichnet Silbenbögen und trägt die Silben in eine leere Tabelle ein. Abschließend werden die mehrsilbigen Wörter nacheinander auswendig geschrieben. Dabei ist immer auch das vorbildhaft Richtige in Sichtweite; damit sich Fehler nicht verfestigen können, wird sofort korrigiert.