Die Steinzeit in Sprechblasen - ein Geschichtscomic im Anfangsunterricht
Durch Comicanalyse die Dekonstruktionskompetenz fördern
- Typ:
- Unterrichtseinheit
- Umfang:
- 32 Seiten (35,5 MB)
- Verlag:
- RAABE
- Auflage:
- (2016)
- Fächer:
- Geschichte
- Klassen:
- 5-6
- Schulform:
- Gymnasium
Die Schülerinnen und Schüler sollen in dieser Unterrichtseinheit erkennen, wie stark das Leben in der Steinzeit durch die Natur geprägt war, im Vergleich die Unterschiede der alt- und jungsteinzeitlichen Lebensweise herausarbeiten und eine Bewertung vornehmen (Begriff „Neolithische Revolution“). Häufig soll auch näher auf archäologische Methoden eingegangen werden.
Am Beginn der Einheit steht eine Methodenstunde, die die Schülerinnen und Schüler mit den Charakteristika der Darstellungsform „Comic“ vertraut macht und zu einem kritischen Umgang damit anleitet. Daran schließt sich eine Beschäftigung mit jungsteinzeitlichen Höhlenmalereien an: Diese populären Bilddarstellungen werden genutzt, um einen multiperspektivischen Blick in wissenschaftliche Deutungsangebote zu gewinnen und methodisch in die Bildinterpretation einzuführen. Im Weiteren bewegt sich die Einheit dann entlang der Chronologie, um das Zeitbewusstsein bei den Lernenden zu fördern und die Frage nach „Geschichte als Fortschritt“ zu vertiefen.
Der zweite Themenkomplex befasst sich inhaltlich mit der altsteinzeitlichen Lebensweise. Es wird das Klischee des Steinzeitmenschen als Höhlenbewohner kritisch hinterfragt und auf diese Weise die spezielle Überlieferungssituation und das daraus resultierende forschungsgeschichtliche Missverständnis („Mythos Höhlenmensch“) erschlossen.
Der dritte Themenkomplex ist einer systematischen Gegenüberstellung der altsteinzeitlichen und der jungsteinzeitlichen Lebensweise gewidmet. Es werden zunächst Rekonstruktionszeichnungen verwendet, wie es bei diesem Thema auch in zahlreichen Schulbüchern der Fall ist. In einem weiteren Schritt wird diese Darstellungsform jedoch problematisiert: Anhand einer Comic-Sequenz zur Mittelsteinzeit erkennen die Lernenden, dass der Prozesscharakter der Veränderungen dabei ungenügend berücksichtigt wird. Damit wird der Begriff „Neolithische Revolution“ relativiert und zur Diskussion gestellt.
In der Abschlussstunde wird dann das Spezialthema „Ötzis Tod“ erarbeitet, indem der umgekehrte Weg beschritten wird: von der Quellenbasis zur bildlich rekonstruierten, narrativen Darstellung. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten dafür zunächst die wissenschaftlich relevanten Informationen zur Gletschermumie anhand eines Darstellungstextes, der die Quellenlage zusammenfasst und reduzieren die Informationen in einem Steckbrief. Auf dieser Grundlage erbringen sie dann eine eigene Rekonstruktionsleistung, indem sie selbst einen Comic herstellen, der die Sachinformationen verarbeitet, indem er die erarbeiteten comicspezifischen Mittel und Darstellungsformen nutzt.
Ein kurzer Test ermöglicht am Ende eine Überprüfung des Lernerfolges.
Aus dem Inhalt:
- Lebensweise in der Altsteinzeit und der Jungsteinzeit
- Höhlenmalerei
- Neolithische Revolution
- Ötzi
Kompetenzen:
- das Leben der Menschen in vorgeschichtlicher Zeit (Alt- und Jungsteinzeit) beschreiben
- den Begriff „Neolithische Revolution“ erklären
- Bilder beschreiben und in den historischen Kontext einordnen
- Geschichtsdarstellungen im Comic analysieren und dekonstruieren