Geschlechtliche Vielfalt: Es gibt mehr als nur Männer und Frauen
Unser persönliches Leben
- Typ:
- Unterrichtseinheit
- Umfang:
- 44 Seiten (4,1 MB)
- Verlag:
- Mediengruppe Oberfranken
- Autor/in:
- Maiwald, Kristina
- Auflage:
- 1 (2020)
- Fächer:
- Ethik
- Klassen:
- 9-10
- Schulform:
- Gymnasium, Realschule
Öffentliche Toiletten, Umkleideräume, Formulare … dies sind nur einige Beispiele dafür, dass in unserer Gesellschaft (noch) von dem Prinzip der Zweigeschlechtlichkeit ausgegangen wird.
Doch in der Realität wurden und werden schon immer vielfältige Formen von Geschlechtlichkeit gelebt. In dem Kapitel Geschlechtliche Vielfalt: Es gibt mehr als nur Männer und Frauen setzen sich die Schüler mit LGBTQ Lebens- und Liebesweisen auseinander, lernen die Vielfalt von Geschlechtlichkeit und sexuellen Orientierungen kennen, die u.a. durch unser AGG (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz) geschützt werden.
LGBT ist eine aus dem englischen Sprachraum übernommene Abkürzung für Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender (lesbisch, schwul, bisexuell, transgender). Zunächst kam im Englischen LGB auf als Zusammenschluss von Personen mit den entsprechenden sexuellen Orientierungen im Kampf gegen Diskriminierungen (vergleiche Sexismus). Dieser Sammelbewegung schlossen sich bald Gruppen von Transgender-Personen an, die sich nicht mit dem ihnen bei Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizierten. Da sich mit einem Wechsel der geschlechtlichen Zuordnung auch die Einordnung der sexuellen Orientierung ändert, wurde gemeinsam mit der LGB-Bewegung das freie Ausleben der eigenen Sexualität gefordert, über Homosexualität hinausgehend. So wurde die Abkürzung um das „T“ ergänzt. Mit dem Aufkommen der Queer-Theorie schlossen sich queere Personen der Sammelbewegung an (LGBTQ). Im Folgenden wurde die Bezeichnung ergänzt mit „I“ für intersexuelle Personen, dann mit „A“ für asexuelle Personen und schließlich mit einem öffnenden „+“-Zeichen für weitere Geschlechtsidentitäten (LGBTQIA+).
Anhand von Berichten und Studien vollziehen die Schüler nach, dass das Leben und Lieben fernab von heteronormativen Vorstellungen leider auch mit Diskriminierungserfahrungen verbunden ist. In den Aufgaben geht es daher um die Anerkennung und Sichtbarmachung von geschlechtlicher Vielfalt – um Toleranz für weitere geschlechtliche Perspektiven neben der scheinbar naturgegebenen.
Kompetenzen und Unterrichtsinhalte: Die Schülerinnen und Schüler sollen
- Zuordnungen, die als „typisch weiblich/männlich“ gelten, hinterfragen,
- sich darüber bewusst werden, dass in vielen Lebensbereichen (noch) das Ordnungsprinzip der
Zweigeschlechtlichkeit waltet und dies kritisch (als unzureichend) reflektieren, - anhand von Beispielen für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt nachvollziehen, dass das vermeintlich Selbstverständliche immer wieder zu hinterfragen ist und es neben den scheinbar naturgegebenen Verhältnissen weitere Perspektiven zu leben und zu lieben gibt,
- sich anhand der Ergebnisse des DJI-Projektes darüber klar werden, dass viele trans* und gender*diverse Jugendliche und junge Erwachsene Diskriminierungserfahrungen machen,
- nachvollziehen, dass Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer Religion, ethnischen Zugehörigkeit oder eben auch sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität eine Verletzung der Menschenrechte darstellt und gegen das Grundgesetz verstößt (die ersten drei Artikel!),
- vielfältige Formen des Engagements für eine vielfältige Gesellschaft kennenlernen, in der sexuelle und geschlechtliche Vielfalt geschützt, unterstützt, anerkannt und sichtbar gemacht wird als auch Toleranz durch Aufklärung und Bildung gefördert wird,
- dazu ermuntert und ermutigt werden, für eine gerechtere und vielfältige Gesellschaft einzutreten und sich gegen Diskriminierung zu engagieren.