Lektüren im Unterricht: Thomas Mann - Mario und der Zauberer
Literatur fertig für den Unterricht aufbereitet
- Abiturthema in:
- Typ:
- Arbeitsblätter / Unterrichtseinheit
- Umfang:
- 99 Seiten (1,1 MB)
- Verlag:
- School-Scout
- Autor/in:
- -
- Auflage:
- 2 / 2013
- Fächer:
- Deutsch
- Klassen:
- 11-13
- Schulform:
- Gymnasium
Thomas Mann veröffentlichte 1930 seine Erzählung “Mario und der Zauberer” unter dem Eindruck des aufstrebenden Nationalsozialismus. Das auf einer tatsächlichen Urlaubsbegebenheit fußende Werk thematisiert grundsätzlich die menschliche Willensfreiheit und ihren Hang, sich durch einen suggestiven Verführer beeinflussen zu lassen.
“Lektüren im Unterricht” gibt Ihnen alle notwendigen Unterrichtshilfen und Arbeitsblätter an die Hand, um Thomas Manns Novelle “Mario und der Zauberer” im Unterricht zu erarbeiten und Ihre Schülerinnen und Schüler so bestmöglich auf die zentralen Abiturprüfungen vorzubereiten. Im Fokus steht dabei die möglichst selbstorganisierte Erarbeitung der Lektüre.
Das Material bietet umfangreiche und didaktisch aufbereitete Arbeitsblätter sowie Kopiervorlagen für den direkten Einsatz in verschiedenen Phasen der Lektürearbeit. Ein strukturierter und differenzierter Leseprozess wird dadurch angeleitet, die weitere Bearbeitung im Unterricht maßgeblich erleichtert. Aufgaben zur Interpretation leiten gezielt bei der Erarbeitung des Werkes an, die durch eine genaue Inhaltsangabe sowie tiefergehende Charakterisierungen unterstützt wird. Arbeitsblätter zur Leistungsüberprüfung sowie eine abschließende Klausur mit Erwartungshorizont und ausführlicher Musterlösung können zur Klausurvorbereitung sowie zur Selbstüberprüfung herangezogen werden.
Inhalt:
- Didaktische Hintergrundinformationen
- Lesebegleitende Lektürehilfen – Lesedokumentation
- Zusammenfassung, Textanalyse & Interpretation
- Charakterisierung aller Hauptpersonen (Cipolla, Mario, Erzähler)
- Arbeitsblätter zur Erarbeitung der Lektüre im Unterricht (Vom Verführen und sich verführen lassen in “Mario und der Zauberer”)
- Kompaktes Prüfungswissen in Frage und Antwort
- Anregungen & Hinweise zur Erstellung von Klausuren
- Direkt einsetzbare Klausur (Eingangsszene)
Textauszug:
Vorwort
Das vorliegende Material der Reihe „Lektüren im Unterricht – Literatur unterrichtsfertig aufgearbeitet“ thematisiert Thomas Manns Novelle „Mario und der Zauberer“, ein Reisebericht aus Italien mit einem fatalen Ende.
Die Lektüre besticht durch interessante und vielschichtige Figuren und eine komplexe Thematik. Sie legt die Mechanismen des Faschismus offen und eignet sich sehr gut, um die Schülerinnen und Schüler für politische Manipulation zu sensibilisieren. Außerdem bietet die sprachliche Gestaltung vielfältige Möglichkeiten zur Sprachreflexion und zur Wiederholung der gattungstypischen Merkmale einer Novelle. Die komplexe Erzählstruktur bietet außerdem die Möglichkeit, narratologisches Grundwissen anzuwenden und einzuüben. Dies kann durch den geringen Umfang des Werkes sehr textnah im Unterricht geschehen.
Ein Reisebericht aus Italien mit fatalem Ende
Eine Reise Thomas Manns mit seiner Familie nach Forte dei Marmi im frühen faschistischen Italien diente als Vorlage für diese Novelle. Den Hintergrund bildet der Wandel des damals schon beliebten Urlaubslandes in eine fremdenfeindliche Nation. Was auf den ersten Blick wie ein vertrauter Reisebericht oder ein längerer Brief wirkt, entwickelt sich beim zweiten Hinsehen zu einem äußerst raffiniert gestalteten Text, der es vermag, den Leser mitzureißen.
Die Mechanismen des Faschismus verstehen
Die persönlichen Konfrontationen der Urlauberfamilie mit den Einheimischen verbinden sich mit der Figur des unheimlichen Zauberers Cipolla und dessen Auftritt. Schnell wird klar, dass es sich bei letzterem nicht um eine harmlose Zaubershow handelt, sondern vielmehr um den Auftritt eines überragenden Hypnotiseurs, der das gesamte Publikum seinem Willen unterwerfen will. Am Ende geht er dabei allerdings zu weit und es kommt zum dramatischen Ausgang. Thomas Mann bedient sich der Figur des Cipolla und dessen Auftritt, um eine detaillierte Beschreibung faschistischer Systeme zu geben, in der auch die Frage nach dem freien Willen des Volkes zum Widerstand eine große Rolle spielt. Im Hinblick auf das Jahr der Veröffentlichung (1930) kann die Novelle als Warnung an die Deutschen verstanden werden. So ermöglicht die Novelle, ähnlich wie Morton Rhues Roman Die Welle, einen Einstieg in das Verständnis solcher gefährlichen politischen Entwicklungen und bietet sich in idealer Weise für eine Besprechung in der Schule an.
Chancen im Zugang durch Umfang, Sprache und Handlung
Der geringe Umfang des Werkes lässt sich von jedem Schüler gut bewältigen und ermöglicht eine relativ textnahe Interpretation im Unterricht. Mario und der Zauberer ist sicher einer der leichter zu lesenden Texte Manns, und mit der Beschreibung der bedrohlichen Stimmung in Torre die Venere wird schon ab der ersten Seite eine Spannung auf Kommendes aufgebaut, die sich bis zum Ende hält. So ist der Text auch für den jungen Leser eine angenehme Lektüre.
Literaturtheorie ganz praktisch nachvollziehen
Thomas Manns Text ist als klassische Novelle hervorragend dazu geeignet, die typischen Merkmale der Gattung zu wiederholen oder einzuführen. Die in sich verschachtelte Erzählstruktur bietet außerdem die Möglichkeit, narratologisches Grundwissen anzuwenden und einzuüben.
Komplette Vorab- oder sukzessive Lektüre
Im Vorfeld sollte vom Lehrer klar formuliert werden, ob das Stück als Ganzes vor der Besprechung im Unterricht gelesen werden soll, oder ob es schrittweise gelesen wird. Die erstgenannte Möglichkeit fordert die Schüler zunächst, führt aber zu einer tiefergehenden und differenzierten Besprechung im Unterricht. Es sollte dabei darauf geachtet werden, dass der Inhalt immer zwischendurch wiederholt wird, denn es ist nicht davon auszugehen, dass alle Schüler alles im Prozess des eigenständigen Lesens verstehen. Besonders bei Mario und der Zauberer bietet sich eine sukzessive Lektüre an, um den schrittweisen Aufbau bis zum fatalen Ausgang nachzugehen und politische Hintergründe zu klären, auf die Mann anspielt.