Lektüren im Unterricht: Eichendorff - Aus dem Leben eines Taugenichts
Literatur fertig für den Unterricht aufbereitet
- Typ:
- Arbeitsblätter / Unterrichtseinheit
- Umfang:
- 65 Seiten (1,0 MB)
- Verlag:
- School-Scout
- Auflage:
- (2019)
- Fächer:
- Deutsch
- Klassen:
- 11-13
- Schulform:
- Gymnasium
Eichendorffs “Aus dem Leben eines Taugenichts” ist ein geradezu exemplarisches Werk der Romantik. So steht seine Hauptfigur für den klassischen Romantiker, der sich von seinen Gefühlen und seinem Freiheitsdrang leiten lässt. Ihm gegenüber handeln andere Charaktere, denen Pflichtbewusstsein und die Verbundenheit mit der faktischen Realität wichtig sind. Das so entstehende Spannungspotential prägt die Novelle und bietet zahlreiche Anknüpfungspunkte für ergiebige Unterrichtsdiskussionen.
Diese Unterrichtseinheit bietet umfangreiche und didaktisch aufbereitete Arbeitsblätter sowie Kopiervorlagen für den direkten Einsatz in verschiedenen Phasen der Lektürearbeit. Ein strukturierter und differenzierter Leseprozess wird dadurch angeleitet, die weitere Bearbeitung im Unterricht maßgeblich erleichtert. Aufgaben zur Interpretation leiten gezielt bei der Erarbeitung des Werkes an, die durch eine genaue Inhaltsangabe sowie tiefergehende Charakterisierungen unterstützt wird. Arbeitsblätter zur Leistungsüberprüfung sowie eine abschließende Klausur mit Erwartungshorizont und ausführlicher Musterlösung können zur Klausurvorbereitung sowie zur Selbstüberprüfung herangezogen werden.
Inhalt:
- Didaktische Hintergrundinformationen
- Zusammenfassung, Textanalyse & Interpretation
- Charakterisierung der Hauptpersonen (Der Taugenichts, Aurelie, Portier u.a.)
- Arbeitsblätter zur Erarbeitung der Lektüre im Unterricht (Aufbau, Form, Personenkonstellation, Sprache & Inhalt von “Aus dem Leben eines Taugenichts”)
- Kompaktes Prüfungswissen in Frage und Antwort
- Anregungen & Hinweise zur Erstellung von Klausuren
- Direkt einsetzbare Klausur (die Natur und die Gefühle des Taugenichts als Stilmittel der Epoche der Romantik)
Textauszug:
Ein Werk der Romantik
Die Novelle „Aus dem Leben eines Taugenichts“ zählt zu Eichendorffs bedeutsamsten Werken und geradezu exemplarisch für die Epoche der Romantik. Vertreter der Romantik sind der Ansicht, dass besonders das individuelle Gefühl und die Phantasie einen Menschen ausmachen. Nicht allein Verstand und Vernunft führen Ihrer Ansicht nach zu einem glücklichen Leben. Deshalb nimmt auch die Wahrnehmung der Natur, in welcher geheimnisvolle Kräfte wirken und nicht alles nach Vernunftregeln geordnet ist, eine oft zentrale Position in romantischen Werken ein. Weiter spielt die Sehnsucht nach Ferne sowie das damit verbundene Wander- und Reisemotiv (aber auch die Sehnsucht nach untergegangenen Zeiten und damit die Geschichts- und Sagenwelt) eine entscheidende Rolle. Gedichte, (Volks-)Lieder und auch Märchen werden wieder entdeckt, entstehen neu und werden stark rezipiert.
All diese Merkmale treffen auch auf Eichendorffs Werk zu. So beschreibt der Taugenichts stets, wie er sich fühlt und wie er die Natur wahrnimmt. Er verlässt sein Zuhause und sehnt sich nach der Ferne. Seine Sehnsucht nach der schönen Dame, in die er sich verliebt hat, lässt ihn weiterreisen (Wandermotiv). Ferner kommen Lieder und Gedichte in der vorliegenden Novelle vor.
Märchenhafte Element
Joseph von Eichendorff bedient sich einiger typischer Stilmittel der Romantik. Er greift sowohl die Naturverbundenheit als auch das Gefühl und die Sehnsucht auf. Zudem vermischt er in seinem Werk die Erzählung mit Gedichten und Liedern. Motive wie geheimnisvolle Schlösser, vermeintliche Räuber, das Verwechslungsmotiv oder die Liebe eines einfachen Mannes zu einer Prinzessin zeugen stark von einer märchenhaften Vorstellung. Nicht zuletzt die Schlussformel am Ende hat etwas Märchenhaftes: „[…] und es war alles, alles gut!“ (S. 101) Eichendorff bedient sich bewusst einiger stilistischer Mittel des Märchens. Er versteht es, mit seiner Gestaltung den Leser in seinen Bann zu ziehen und mit der Vermischung von Motiven und Gattungen ein besonderes Werk zu kreieren.
Sprachliche Gestaltung
Die Ereignisse werden rückblickend von einem Ich-Erzähler – dem Taugenichts – geschildert, der gleichzeitig die zentrale Figur der Handlung ist. Dieser verwendet eine ausgeschmückte und sehr gefühlsbetonte Sprache, die von vielen Adjektiven und stilistischen Mitteln wie Metaphern und Personifikationen begleitet wird. Auch Vergleiche kommen in der zu betrachtenden Novelle oft vor. Ferner überwiegen lange Sätze mit vielen Kommata.