Lektüren im Unterricht: E.T.A. Hoffmann - Der Sandmann

Literatur fertig für den Unterricht aufbereitet

Blick ins Material

Lektüren im Unterricht: E.T.A. Hoffmann - Der Sandmann

Literatur fertig für den Unterricht aufbereitet

  • Abiturthema in:
  • Hessen 2025
  • 25 Jahre School-Scout! Unsere Top 100 jetzt zum halben Preis! Nur für kurze Zeit!
Typ:
Arbeitsblätter / Unterrichtseinheit
Umfang:
107 Seiten (1,2 MB)
Verlag:
School-Scout
Auflage:
(2014)
Fächer:
Deutsch
Klassen:
11-13
Schulform:
Gymnasium

“Lektüren im Unterricht” gibt Ihnen alle notwendigen Unterrichtshilfen und Arbeitsblätter an die Hand, um E.T.A. Hoffmanns Erzählung “Der Sandmann” im Unterricht zu erarbeiten und Ihre Schülerinnen und Schüler so bestmöglich auf die zentralen Abiturprüfungen vorzubereiten. Im Fokus steht dabei die möglichst selbstorganisierte Erarbeitung der Lektüre.

Das Material bietet umfangreiche und didaktisch aufbereitete Arbeitsblätter sowie Kopiervorlagen für den direkten Einsatz in verschiedenen Phasen der Lektürearbeit. Ein strukturierter und differenzierter Leseprozess wird dadurch angeleitet, die weitere Bearbeitung im Unterricht maßgeblich erleichtert. Aufgaben zur Interpretation leiten gezielt bei der Erarbeitung des Werkes an, die durch eine genaue Inhaltsangabe sowie tiefergehende Charakterisierungen unterstützt wird. Arbeitsblätter zur Leistungsüberprüfung sowie eine abschließende Klausur mit Erwartungshorizont und ausführlicher Musterlösung können zur Klausurvorbereitung sowie zur Selbstüberprüfung herangezogen werden.

E.T.A. Hoffmanns im Jahre 1816 erstmals veröffentlichte Erzählung “Der Sandmann” thematisiert Vernunft, die Verlässlichkeit der eigenen Sinneseindrücke und schließlich Wahnsinn. Im Mittelpunkt der Handlung steht der Student Nathanael, der in Folge eines traumatischen Kindheitserlebnisses an Wahnvorstellungen leidet. Diese werden mit der Zeit immer schlimmer, sodass Nathanael schon bald Realität und Phantasie nicht mehr auseinanderhalten kann.

Inhalt:

  • Didaktische Hintergrundinformationen
  • Zusammenfassung, Textanalyse & Interpretation
  • Charakterisierung der Hauptpersonen (Nathanael, Der Sandmann, Coppelius, Coppola, Clara, Olimpia, Lothar, Professor Spalanzani)
  • Arbeitsblätter zur Erarbeitung der Lektüre im Unterricht (Aufbau, Form, Sprache & Inhalt von “Der Sandmann”, Symbolik des Sandmanns, Funktion Olimpias, Bedeutung des Augenmotivs)
  • Kompaktes Prüfungswissen in Frage und Antwort
  • Anregungen & Hinweise zur Erstellung von Klausuren
  • Direkt einsetzbare Klausur (Nathanaels Kindheitstrauma


Textauszug:

Die Romantik als Gegenströmung zur Aufklärung

E.T.A. Hoffmanns Erzählung gehört zur Schwarzen Romantik, welche eine Unterströmung der Epoche der Romantik darstellt.

Die Romantik prägte die Literatur vom Ende des 18. Jahrhunderts bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts und kann als Gegenentwurf zur vernunftgeprägten Aufklärung verstanden werden. So betont die Romantik statt Rationalität vielmehr Individualität, (vor allem melancholische) Gefühle und Sehnsucht. Unerklärliches und Unheimliches wird der Klarheit der Aufklärung entgegengesetzt. Die unergründliche Psyche des Menschen, märchenhafte Figuren, Geschehnisse und das Geheimnisvolle sowie die harmonische Einheit aller Künste und gesellschaftlicher Bereiche sind typische Themen der Romantik.

Ähnlich wie im Sturm und Drang fordern die Romantiker eine Lösung von künstlerischen Regeln; die Freiheit des individuellen Künstlers als Genie wird betont. Eng damit verbunden ist auch die Distanzierung von Ansprüchen an Vollständigkeit – im fragmentarischen Charakter der Werke wurde der Prozess des Werdens dargestellt.

Der Terminus „Romantik“ bezieht sich dabei zunächst auf die romanische Sprache der Werke – nämlich die Volkssprache der jeweiligen romanischen Länder wie beispielsweise Frankreich. Schließlich ging der Begriff auf alle Werke über, die nicht in Latein, sondern in landesüblicher Sprache gehalten waren – also gab es nun auch deutsche Romane. Mit dieser Sprachwahl ging die Hinwendung zur Heimat, dem einfachen Volk und die Abwendung von klassischen antiken Vorbildern einher, wie sie etwa in der Klassik vorherrschend waren. Dies wurde prägend für die Romantik: Heimische Kultur und Geschichte und dabei besonders die des Mittelalters gehörten zum besonderen Interesse der Romantiker.

Die schwarze Romantik als Unterströmung der Romantik

Eine besondere Hinwendung zur Melancholie sowie zum „Bösen” und Unheimlichen kennzeichnet die Unterströmung der Schwarzen Romantik, welche auch als Antwort auf die gewalttätigen Ereignisse der Französischen Revolution betrachtet wird.

Die Unterströmung ist daher besonders düster und geprägt von Themen wie Tod, Todessehnsucht, Melancholie, Besessenheit und Wahnsinn, Perversion und unheimlichen Naturerscheinungen.

Charakteristika: Die Gattung Erzählung und Kunstmärchen

Bei Hoffmanns „Der Sandmann“ handelt es sich um ein Kunstmärchen in der Form einer Erzählung. Erzählungen sind kürzere bis mittellange Texte, die weniger streng komponiert sind als beispielsweise eine Novelle (z.B. keine Fokussierung auf einen Wendepunkt). Dabei gehen sie oft besonders auf die einzelnen Charaktere ein.

Die Erzählung „Der Sandmann“ gehört dabei zur Tradition des Kunstmärchens. Diese beruhen nicht auf Volkslegenden, sondern sind meist freie Erfindungen des Künstlers und ähneln nur im Stil oder in den zentralen Motiven typischen Märchen. Im Gegensatz zu diesen verzichten sie auf eine Moral, vielmehr betrachten sie die psychologische Vielschichtigkeit der Charaktere und richten sich daher häufig eher an Erwachsene, als an Kinder.

Sprache und Erzählweise

Hoffmanns Werk beginnt mir drei Briefen, woran sich die Erzählung aus der Sicht eines Freundes des Protagonisten Nathanael anschließt. Die Briefe habe er von Lothar, einer weiteren Figur der Erzählung, erhalten und habe sie an den Anfang gestellt. Obwohl es sich bei dem Erzähler um einen Freund des Protagonisten handelt und unklar bleibt, wie er die detaillierten Kenntnisse über Nathanaels und Claras Gedanken erlangt hat, ist die Erzählweise, die sich an die Briefe anschließt, eine auktoriale und reflektierende. So beschreibt der Erzähler detailliert die Empfindungen und Gedanken der wichtigsten Figuren (Claras und Nathanael) und kommentiert das Geschehen. Außerdem reflektiert er sein eigenes Erzählen, u.a. indem er den Einstieg in Form der Briefe begründet.

Durch den Wechsel von Briefen zur Erzählung bietet das Werk unterschiedliche Perspektiven und wechselnde Nähe (in den Briefen) bzw. Distanz (in der Erzählung durch den nicht an der Handlung beteiligten Freund).

Durch die Vielzahl der Perspektiven (Nathanael, Clara, Lothar, Erzähler-Freund) entstehen mehrere Deutungsmöglichkeiten der Handlung, wodurch offenbleibt, ob Nathanaels Erinnerungen und Eindrücke „real“ oder Produkte seiner Fantasie sind.

Die Erzählung ist in Prosa gehalten. Die Briefe zeichnen sich durch kurze bis mittellange Sätze und eine Vielzahl an Metaphern und Vergleichen aus. Die Erzählung beinhaltet dagegen auch längere Sätze. Das gesamte Werk weist eine gehobene, vornehme Sprache auf, welche auf den hohen Bildungsstand Nathanaels, Claras und des Erzählers hinweist.

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Aus der Reihe Lektüren im Unterricht - Oberstufe und Abitur

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